Besucher liebkosen Seepferdchen in St. Wendel

St Wendel · Tiere und Fantasieobjekte aus Kupferblech, Arbeiten aus Stein oder Holz – 90 Aussteller präsentierten alle Facetten des Kunsthandwerks. An den Ständen in den Gassen der Altstadt wurde fleißig gewerkelt.

Kreativ, farbenfroh und außergewöhnlich präsentierte sich die St. Wendeler Innenstadt am vergangenen Wochenende. Anlässlich des Kunstmarktes Lebens-Art verwandelten sich die Straßen und Gassen der Altstadt für in eine lebendige Werkstatt, in der Kunst und Handwerk zusammentrafen. Aus ganz Europa waren Aussteller angereist, um ihre Waren an den rund 90 Ständen zu präsentieren. Abseits von anonymen Massenangeboten fanden Besucher handgefertigte Unikate sowie Kleinserien, die sonst so nicht erhältlich sind. Angefangen bei Schmuck und Kleidung über Bilder in Öl, Aquarell oder Kreide bis hin zu Dekoartikel für Haus und Garten. Neben ganz speziellen Produkten, wie zum Beispiel Stühlen in Form von Katzen, gab es auch viele alltagstauglichere Waren, die aber nichtsdestotrotz Unikate waren. Dazu gehörten unter anderem handgeflochtene Körbe, Feinhaarpinsel in allen Größen und Formen oder hölzerne Salz- und Pfeffermühlen. Auch die Materialien, die von den Kunsthandwerkern verwendet wurden, waren vielfältig. Es gab Stein, Ton, Filz, Leder, Glas und jede Menge Metall.

Zu den eher ungewöhnlichen Objekten auf dem Markt gehörten auf jeden Fall die Skulpturen von Britta Rösler. Auf dem Schlossplatz hatte sie ihren Stand aufgebaut, an dem sie Tiere und Fantasieobjekte aus Kupferblech zum Kauf anbot. Neben neckischen Mäusen und filigranen Ameisen gehörten auch reich verzierte Seepferdchen und Pferde zum Angebot, die mit ihren detailreichen Verzierungen und filigranen Gliedmaßen an Gemälde von Salvador Dalí erinnerten. Für die Künstlerin aus Trier ist der Lebens-Art-Markt eine wunderbare Gelegenheit, ihre Werke anzubieten. Deshalb, so Rösler, sei sie von Anfang an dabei. Und wie alle Aussteller gab sie auch gerne Auskunft über ihre Arbeit. Wie sie ihre Kunstwerke herstellt und wie sie immer wieder auf neue Ideen kommt.
Austausch mit Kollegen

Wer nicht nur eine mündliche Zusammenfassung der unterschiedlichen Schaffensprozesse wollte, sondern am liebsten live miterlebte, wie ein Kunstwerk entsteht, der war auf dem Markt ebenfalls gut aufgehoben. Viele der Künstler stellten ihre Produkte vor den Augen der Besucher her und gaben auf diese Weise noch tiefere Einblicke in ihr Gewerbe. So auch die Bildhauerin Cathleen Kelkel. Barfuß und mit einer riesigen Schutzbrille ausgestattet, verarbeitete sie den so genannten Metzer Sonnenstein - oder Pierre de Jaumont - direkt an ihrem Stand zu dekorativen Skulpturen . "Carpe diem" sei ihr Motto. "Ich möchte nicht einfach nur hier sitzen", erklärte die Künstlerin aus Saarwellingen. "Ich nutze die Zeit und kann außerdem all die Einflüsse dieses Marktes in meine Arbeit mitaufnehmen." Schon allein deshalb sei Lebens-Art für sie ein lohnender Markt. Bereichernd sei auch die Gelegenheit, sich mit Kollegen auszutauschen.

Doch nicht nur die ausstellenden Kunsthandwerker zeigten sich mit dem LebensArt- Markt mehr als zufrieden. Auch die Besucher waren von dem reichhaltigen und vor allem individuellen Angebot mehr als überzeugt. "Ich bin ganz begeistert", verriet Christina Schönecker, die, obwohl St. Wendelerin, zum ersten Mal den Markt besuchte. "Ich hab mir das ganz anders vorgestellt. Kleiner und mit weniger unterschiedlichen Ständen. Aber das ist wirklich toll. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hingucken soll."

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