Aller guten Dinge sind drei

Eisen · 16,9 Millionen Euro hat die VSE in den Eisener Windpark investiert. Drei 200 Meter hohe Räder mitten im Wald sollen 22 100 Megawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Jetzt´wurde der Windpark offiziell in Betrieb genommen.

 Stecker rein (von links): Landrat Udo Recktenwald, Staassekretär Roland Krämer, Ministerin Anke Rehlinger, Dr. Gabriël Clemens (VSE ) und Bürgermeister Andreas Veit. FOTO: B&K

Stecker rein (von links): Landrat Udo Recktenwald, Staassekretär Roland Krämer, Ministerin Anke Rehlinger, Dr. Gabriël Clemens (VSE ) und Bürgermeister Andreas Veit. FOTO: B&K

Die drei Räder drehen sich unermüdlich um die Nabe in 137 Meter Höhe. Sie stehen im Wald, direkt an der Grenze des Nationalparkes Hunsrück-Hochwald. Dorthin haben die VSE-Aktiengesellschaft und die Gemeinde Nohfelden zur Einweihung des Windparkes in Eisen geladen. Drei Windräder des Typs Vestas bilden den Park. Jedes Rad hat eine Nabenhöhe von 137 Metern, einen Rotordurchmesser von 126 Metern und somit eine Gesamthöhe von 200 Metern. Jede Anlage kann 3,3 Megawatt Strom produzieren, das entspricht insgesamt 22 100 Megawattstunden Strom im Jahr. Umgerechnet ist dies der Stromverbrauch von etwa 6300 Haushalten. Die Räder sparen 11 800 Tonnen Kohlendioxid im Jahr im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken. 16,9 Millionen Euro hat die VSE im Eisener Wald investiert. Am Donnerstag war die offizielle Einweihung.

"Wir wollen weiter der Motor der Energiewende im Saarland sein", sagte VSE-Vorstand Gabriël Clemens vor zahlreichen Gästen. Mit dem Windpark mache das Land einen weiteren wichtigen Schritt in die grüne Energiezukunft. Man habe den Park in kurzer Zeit projektiert und gebaut, dafür neun verschiedene Genehmigungen gebraucht. Clemens bedankte sich bei den Eisenern für ihre Geduld während der Bauphase.

Der Windpark sei ein Beleg, dass es mit dem Ausbau der Windenergie vorangehe, sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ): "Wenn es nach uns geht, könnte es noch etwas zügiger gehen." Es gebe nur wenige Standorte wie hier in Eisen , bei denen neue Windräder ohne Bürgerproteste auf den Weg gebracht werden. Sie betonte: "Atomenergie ist kein Thema, das uns in die Zukunft führen kann." Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) treffe nicht ihre volle Zustimmung. Es erschwere den weiteren Ausbau der Windkraft im Saarland.

Tourismus und erneuerbare Energien, das sind für den Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) zwei Zukunftsthemen seiner Gemeinde. Er ging auf die Wertschöpfung des neuen Parks für seine Kommune ein. Nohfelden profitiere gleich drei Mal. So gehört der Gemeinde das Gelände, auf dem die Räder stehen. Sie erhält deshalb eine jährliche Pacht. Darüber hinaus wird sie sich an der Betreibergesellschaft beteiligen, verdient am Verkauf des Stroms. Zudem wird die Gesellschaft ihren Sitz in Nohfelden haben, zahlt Gewerbesteuer.

Auch Bürger können einen Nutzen aus dem Windpark ziehen. Zum einen über die Bürgerenergiegenossenschaft St. Wendeler Land. Zum anderen planten die Regionalbanken die Ausgabe eines Klimasparbriefes. Auch beim Bau der Anlage blieb ein Teil der Investitionen in der Region, 2,1 Millionen Euro laut VSE für Netzanschluss, Gutachter, Wegebau und Infrastruktur sowie Dienstleister im Baugewerbe. Mit denen bei Eisen drehen sich in Nohfelden mittlerweile elf Windräder . Fünf weitere sind auf dem Priesberg in Bosen in Bau, drei weitere kommen auf den Diegelsberg.

Um über die erneuerbaren Energien zu informieren und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen, plant das Saar-Wirtschaftsministerium vom 10. bis 18. September eine landesweite Aktionswoche zur Energiewende . Motto: "Das Saarland steckt voller Energie."

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