„Die Arbeit am Patienten ist das Schönste“

Schwalbach · Eine attraktive Lernatmosphäre und mehr Wertschätzung gegenüber der Pflege sind die Ziele von Nicole Adam. Diese will sie als neue Leiterin der Fachschule für Altenpflege in Schwalbach umsetzen.

 Nicole Adam ist die neue Schulleiterin der Altenpflegeschule in Schwalbach. Foto: Merkel

Nicole Adam ist die neue Schulleiterin der Altenpflegeschule in Schwalbach. Foto: Merkel

Foto: Merkel

Dass aus einigen Wochen Vertretung einer erkrankten Lehrerin gleich 17 Jahre Schuldienst werden, das hätte Nicole Adam, Jahrgang 1970, nie gedacht. Und auch, dass sie einmal die Leitung der Fachschule für Altenpflege in Schwalbach übernehmen würde, stand trotz ihrer langjährigen Tätigkeit eigentlich nie zur Debatte. Bis zu dem Tag, als sich der bisherige Schulleiter, Hartmut Sebastian, der 20 Jahre die Leitung der Schule in Trägerschaft des MaxQ im BFW innehatte, noch einmal beruflich veränderte und im März die Leitung des Alten- und Pflegeheimes St. Franziskus in Dillingen übernahm (wir haben berichtet).

Doch gezögert hat Adam nicht eine Sekunde, wie sie betont, die Schule sehr gerne übernommen, auch wenn das für die "alte Neue", wie sie von Kollegen und Schülerschaft genannt wird, ein deutliches Mehr an Verantwortung bedeutet. "Wir haben uns gut ergänzt", beschreibt sie die Zusammenarbeit mit Sebastian.

Nun ist sie an die erste Stelle gerückt, kann Entscheidungen schneller treffen. "Die Umbruchphase habe ich unter anderem genutzt, um die Lern atmosphäre attraktiver zu gestalten", erzählt sie in ihrem frisch renovierten Büro. Das kommt, wie die übrigen Räume der Schule, die 225 Schülern Platz bietet, in hellen, fröhlichen Farben daher.

Sowohl die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer, als auch die drei Jahre dauernde Ausbildung zum examinierten Altenpfleger wird am Standort Schwalbach angeboten, hinzu kommen etliche Kurse in der Pflege. Vor allem die Attraktivität des Berufsfeldes ist es, um die sich Adam sorgt. Sie selbst ist mit einer Ausbildung zur Krankenschwester in den Berufsalltag gestartet, hat anschließend eine Ausbildung zur Lehrerin für Gesundheitsberufe absolviert, fühlt sich besonders der Psychiatrie und Palliativmedizin verbunden.

"Bis heute ist für mich die Arbeit am Patienten das Schönste. Dort bekommt man gleich ein Feedback, eine Wertschätzung dessen, was man macht", erklärt sie. Diese Wertschätzung der Pflege, die vermisst die Schulleiterin in der Gesellschaft, will daher den Schülern in der Schule die nötige Rückendeckung geben. "Ich möchte meinen Schülern vor allem auch aufzeigen, welche beruflichen Perspektiven sich ihnen mit der Ausbildung hier und beim Arbeitgeber eröffnen können", erklärt sie. Voraussetzung dafür ist das Engagement, das die Schüler in ihrer Schule und am Arbeitsplatz mitbringen sollten. "Ich erwarte viel, aber ich weiß auch, was die Schüler leisten können."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort