Die Tafel bezieht ihr neues Zuhause

Lebach · Die Lebacher Tafel zieht um. Eine neue Bleibe hat sie in der Mottener Straße gefunden. Noch sind nicht alle Arbeiten erledigt, doch die Helfer hoffen, alles bis Mitte Januar zu stemmen. Wöchentlich versorgt die Tafel 450 Menschen mit Lebensmitteln.

 Alle ehrenamtlichen Helfer packten gestern beim Umzug der Lebacher Tafel in die Mottenerstraße 3 mit an. Foto: Andreas Engel

Alle ehrenamtlichen Helfer packten gestern beim Umzug der Lebacher Tafel in die Mottenerstraße 3 mit an. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Vor acht Jahren wurde die Lebacher Tafel gegründet. Ihr Domizil hatte sie in der Fußgängerzone. Ausgabetag war jeweils donnerstags, denn dann ist in Lebach Markt. "Den Donnerstag wollten wir auf jeden Fall beibehalten", erklärt Caritasdirektor Hermann-Josef Niehren. Denn dann fährt der Marktbus zu einem günstigen Tarif. Nach langer Suche wurde eine geeignete Immobilie in der Mottener Straße gefunden. Der Besitzer baut nach den Wünschen der Tafel um. Die Umbaumaßnahmen sollten auch weitestgehend abgeschlossen sein, aber es gab Verzögerungen. Da musste zum Beispiel der Estrich neu gemacht werden, was vorher nicht absehbar war. Elektroarbeiten sind noch zu erledigen, Toiletten müssen eingebaut werden. Das Kühlhaus steht aber. Die Tafel musste ein Neues anschaffen. Die Kosten von 10 000 Euro wurden von Lidl-Pfandspende und aus Totomitteln getragen.

Das Inventar kann komplett mitgenommen werden. Die Küche muss umgebaut werden, ein paar neue Regale angeschafft werden.

Astrid Winter organisiert den gesamten Ablauf. Sie kann auf 70 ehrenamtliche Helfer zurückgreifen. Wöchentlich kommen 150 so genannte Bedarfsgemeinschaften zur Tafel, die dann Lebensmittel für 450 Menschen, darunter ein Drittel Kinder, erhalten. Drei Autos sind unterwegs, um die Lebensmittelspenden aus 45 Geschäften anzuliefern. Alle Lebensmittel werden registriert, kontrolliert und gezählt. "Um die Mittagszeit wissen wir genau, was wir haben", erklärt Niehren die Vorgehensweise. Der Erste erhält somit genau soviel wie der Letzte. Eine eiserne Reserve hält die Tafel sowieso immer vor. Für unvorhersehbare Notsituationen. Und Brot ist an allen Donnerstagen immer in ausreichender Menge und in den verschiedensten Sorten da.

Wer Essen von der Tafel erhält, braucht einen entsprechenden Schein, der die Bedürftigkeit bestätigt. Dafür steht ein separates Büro zur Verfügung, mit einem eigenen Ein- und Ausgang. Eine Sozialarbeiterin ist meist anwesend, die auch bei Problemen in anderen Bereichen weiterhelfen kann.

Meinung:

Verkehrssituation könnte ein Problem werden

Von SZ-Redakteurin Monika Kühn

Zwei Hürden haben die Helfer der Tafel bereits genommen. Eine neue Bleibe wurde gefunden und der Umzug ist (fast) erledigt. Noch sind einige Bauarbeiten zu tätigen.

Doch alle, auch der Vermieter , wollen alles versuchen, um den Eröffnungstag 12. Januar zu schaffen. So viele fleißige Helfer beim Umzug, das ist mustergültig. Jeder brachte sich ein. Jeder tat, was er konnte. Da wird auch die dritte Hürde, das Einräumen, kein Problem sein.

Problematisch könnte höchstens die Verkehrssituation in der Mottener Straße sein. In der Fußgängerzone gab es vor der Tafel keinen Verkehr und ausreichend Platz für die Tafel-Empfänger. In der neuen Straße gibt es nur einen Bürgersteig. Und die Straße wird viel befahren. Die Praxis wird zeigen, ob das ein Problem ist oder nicht. Und wenn, dann wird sich dafür auch eine Lösung finden.

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