Kulturzentrum äußert "Befremden"

Saarlouis. "Mit Befremden nehmen wir als SBS (Selbstverwalteter Betriebshof Saarlouis) Ihre Berichterstattung zur Kulturpreisverleihung 2008 vom Samstag im Theater am Ring zur Kenntnis", schreibt Stefan Neuhäuser, SBS-Geschäftsführer Kultur, der SZ

Saarlouis. "Mit Befremden nehmen wir als SBS (Selbstverwalteter Betriebshof Saarlouis) Ihre Berichterstattung zur Kulturpreisverleihung 2008 vom Samstag im Theater am Ring zur Kenntnis", schreibt Stefan Neuhäuser, SBS-Geschäftsführer Kultur, der SZ. Ein Fehler war in der Tat beim Bildtext passiert: Der verliehene Preis für hohe Leistungen ist keineswegs die Kulturzitrone - diese vergibt der SBS (wie im Text zutreffend berichtet) für Missstände oder Verfehlungen. Das war diesmal die Billig-Saufkultur in der Festungsstadt. Die vom SBS mit dem Kulturpreis ausgezeichneten Künstler Andreas Lauck und Heike Puderbach wurden für herausragende künstlerische Leistung, Michael Mansion für seine Verdienste als Kulturschaffender geehrt. Neuhäuser hätte sich ferner den Hinweis gewünscht, "dass genannte Künstler auch als positiv wahrgenommene Botschafter der Stadt Saarlouis weit über den Kreis hinaus Anerkennung finden".Eine weitere Kritik des neuen SBS-Geschäftsführers richtet sich an die Saarlouiser Stadtverwaltung: "Dass sich in einem voll besetzten Veranstaltungssaal - trotz Einladung - kein offizieller Vertreter der Stadtverwaltung eingefunden hat, den gewürdigten Künstlern auch städtischen Respekt und Anerkennung zu zollen, wurde vom Kulturzentrum SBS ebenfalls mit Befremden zur Kenntnis genommen." Schließlich meint Neuhäuser, dass in diesem Bericht der Hinweis fehle, "dass im Rahmenprogramm die Gesangsgruppe Guion, mit dem chilenischen Gitarristen Javier Party und der Saarlouiser Jazzsängerin Denise Segschneider, wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben". pumMeinung

Die Duftmarke ist gesetztund von vielen gut zu riechen

Von SZ-RedakteurMathias Winters Alle Anerkennung! Wenn ein Kulturverein Preise verleiht, seine Leute sich engagieren, um aus dem Akt der Verleihung ein Fest zu machen, und Kontinuität bei diesem Tun den Wert der Preise steigert, ist das prima. Und wenn dann in einem Bericht darüber ein falscher Bildtext steht, darf das selbstverständlich ärgern. Es ärgert übrigens auch die von der Zeitung.Wenn also SBS-Geschäftsführer Stefan Neuhäuser der SZ mal so richtig die Leviten liest, ist das sein gutes Recht. Die Duftmarke ist gesetzt und gewiss von vielen gut zu riechen.Aber unterlaufen den hochwerten Kulturschaffenden nie Fehler? Ist es deshalb so fürchterlich unmöglich, dass sich ein Berichterstatter oder eine Redaktion, die Bildtexte fertigt, so einen Fauxpas erlauben? Wie können wir das wieder gutmachen? Kaum jemals, ist anzunehmen. Schwer drückende Last, aber keine Belastung der Einstellung zum SBS: Dessen Aktivitäten und Preisverleihungen werden selbstverständlich auch künftig angemessen journalistisch begleitet. Angemessen, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort