Engagement mit Rückschlägen

Dillingen · Viele schlaflose Nächte hat das Presbyterium ertragen müssen, zahlreiche Rückschläge ließen die Beteiligten immer wieder zweifeln. Doch inzwischen ist der Umbau des evangelischen Gemeindehauses geschafft.

 Superintendent Christian Weyer, Bürgermeister Franz-Josef Berg, Pfarrer Martin Ufer und Kulturminister Ulrich Commerçon (von links) freuen sich über den gelungenen Umbau des evangelischen Gemeindehauses in Dillingen. Foto: Carolin Merkel

Superintendent Christian Weyer, Bürgermeister Franz-Josef Berg, Pfarrer Martin Ufer und Kulturminister Ulrich Commerçon (von links) freuen sich über den gelungenen Umbau des evangelischen Gemeindehauses in Dillingen. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Ob er nun als Pfarrerssohn, als Mitglied der rheinischen Landessynode oder als Kulturminister zur offiziellen Wiederinbetriebnahme des evangelischen Gemeindehauses in Dillingen eingeladen war, spielte am Ende keine Rolle. Wohl aber, dass Minister Ulrich Commerçon , der einzige protestantische Minister im saarländischen Kabinett, die gelungene Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kirchengemeinde mit in das ganze Land tragen will. "Das, was hier verwirklicht wurde, ist beispielgebend für das ganze Land. Es zeigt, dass es durchaus sinnvoll ist, sich an einen Tisch zu setzen und zusammen nach Lösungen zu suchen", sagte er.

An einen Tisch gesetzt hatten sich unter anderem Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg und Pfarrer Martin Ufer bereits vor Jahren; die Idee, die von den Salokinesen ausging, stieß bei beiden auf offene Ohren. "Nach dem Wegfall des Jugendheimes, in dem eine Tagespflege heute gute Dienste tut, waren unter anderem die Salokinesen heimatlos geworden", sagte Berg.

Vereine auf Raumsuche

Der Theaterverein fand als erster ein neues Zuhause im evangelischen Gemeindehaus. Es gab aber, wie Berg erklärte, viele Anfragen von Dillinger Vereinen, die auf der Suche nach einer Probenmöglichkeit waren. Zwar hatte sich das Gemeindehaus bestens bewährt, allerdings war es auch in die Jahre gekommen.

"Zwei bewegende Jahre", wie es Ufer nannte, liegen nun hinter allen. "Die Baumaßnahme war von Elan und Enthusiasmus, von großem ehrenamtlichem Engagement, aber auch von heftigen Rückschlägen geprägt", sagte er.

Vom Baufortschritt, aber auch von den vielen schlaflosen Nächten, die das Presbyterium besonders wegen der umfangreichen Dachsanierung gehabt haben dürfte, erzählte Architekt Josef Maaß in Worten und Bildern. Sie zeigten auch die Veränderung insbesondere im hinteren Gebäudeteil.

"Nun ist das Haus bereit, es ist und bleibt Zentrum des evangelischen Lebens in Dillingen . Einladende warme und helle Räume sind für viele Gruppen, wie Konfirmanden, aber auch die Arbeit mit Kindern und Senioren, die Gelegenheit zu Andachten, umgestaltet worden", sagte Ufer.

Kosten gegen Nutzungsrecht

Insgesamt hat die Baumaßnahme 1,2 Millionen gekostet, 770 000 Euro hat die evangelische Kirchengemeinde aufgebracht. Der Kirchenkreis Saar-West hat die Maßnahme ebenfalls finanziell unterstützt. Mit der Summe von 370 000 Euro hat die Stadt Dillingen einen erheblichen Anteil an den Baukosten übernommen, sie hat dafür ein Nutzungsrecht über 30 Jahre erhalten. Neben dem evangelischen Gemeindehaus ist so auch ein Dillinger Vereinshaus entstanden - gelebte Ökumene, wie Berg betonte.

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