Seit Hartz-IV hat Pro Familia mehr zu tun

Neunkirchen. Ihren Jahresbericht hat jetzt die Neunkircher Beratungsstelle der Pro Familia vorgelegt. Die anerkannte Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstelle berät und unterstützt Einzelne, Paare und Familien bei Fragen zu Schwangerschaft, Geburt, Sexualität, Verhütung und Partnerschaft

Neunkirchen. Ihren Jahresbericht hat jetzt die Neunkircher Beratungsstelle der Pro Familia vorgelegt. Die anerkannte Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstelle berät und unterstützt Einzelne, Paare und Familien bei Fragen zu Schwangerschaft, Geburt, Sexualität, Verhütung und Partnerschaft. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit ist die sexualpädagogische Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit. Die Beratungsstelle erreichte, wie es in der Bilanz heißt, im vergangenen Jahr im präventiven (vorbeugenden, die Red.) und im Beratungsbereich insgesamt 1232 Personen. Beraten wurden 516 Männer und Frauen in insgesamt 793 Beratungen. Sie verteilen sich auf die allgemeine Schwangerenberatung (395), Schwangerschaftskonfliktberatung (197), Sexualberatung/ Beratung bei sexueller Gewalt (76), Beratung zu Verhütung/Sterilisation/Kinderwunsch (4) und sonstige Beratungen wie Formularhilfe, Krisenintervention, Beratung zu sozialrechtlichen Fragen und so weiter (121). Für schwangere Frauen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und mit ihrem Einkommen unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen, besteht die Möglichkeit, über die Bundesstiftung "Mutter und Kind" Zuschüsse zu beantragen. Anträge können bis zur 28. Schwangerschaftswoche gestellt werden. In 2007 wurden 143 Anträge bearbeitet und an die Bundesstiftung weitergeleitet. Gut angenommen wurde auch 2007 das Angebot der Formularhilfe. Hier bietet Pro Familie Menschen Unterstützung an beim Ausfüllen von Anträgen zu ALG II, Kindergeld, Elterngeld, Kinderzuschlag und Wohngeld. Am stärksten gefragt war die Beratungsstelle bei den 25- bis 29-Jährigen mit 24 Prozent. Der Anteil der unter 18-Jährigen lag bei vier Prozent. Am häufigsten wurde die Beratungsstelle von Bürgern aus der Stadt Neunkirchen (33 Prozent) aufgesucht. 25 Prozent kamen aus dem Kreis Neunkirchen, 16 Prozent aus dem Saarpfalz-Kreis, elf Prozent aus dem Kreis St. Wendel und sechs Prozent aus Stadt und Regionalverband Saarbrücken. Seit der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zu Arbeitslosengeld II (bekannt als Hartz IV) und den damit verbundenen Änderungen für Schwangere ist der Beratungsbedarf bei der Klientel sehr groß. Dies war auch in 2007 so. Auch durch die Übertragung des Wohngeldes von den Gemeinden auf die Kreise und die Neuorganisation der Familienkassen (im Saarland nur noch eine zentrale Familienkasse in Saarbrücken) ist die Beantragung der Leistungen für Rat Suchende nochmals aufwändiger und komplizierter geworden. Viele der Rat Suchenden empfanden die Beantragung von gesetzlichen Hilfen als zu kompliziert, wie es weiter heißt. red

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