Leben und genießen in Hülzweiler

Was man im Schwalbacher Ortsteil Hülzweiler alles gesehen haben muss, ist auf dem Ortsteller als Skizze vereint, der im Büro von Ortsvorsteher Ernst Peter Hirschmann hängt. Da wäre einmal die über 500 Jahre alte Laurentiuskapelle. "Die ist sogar in Bernd Kissels Saar-Legenden erwähnt", sagt Hirschmann stolz. Außerdem auf dem Teller zu sehen ist die beliebte Freilichtbühne

Was man im Schwalbacher Ortsteil Hülzweiler alles gesehen haben muss, ist auf dem Ortsteller als Skizze vereint, der im Büro von Ortsvorsteher Ernst Peter Hirschmann hängt. Da wäre einmal die über 500 Jahre alte Laurentiuskapelle. "Die ist sogar in Bernd Kissels Saar-Legenden erwähnt", sagt Hirschmann stolz. Außerdem auf dem Teller zu sehen ist die beliebte Freilichtbühne. "Unser ganzer Stolz", sagt Hirschmann und lacht. Seinem Ortsvorsteher verdankt der Hülzweiler auch die Rückenlehnen an den Bänken, denn er ist selbst ein regelmäßiger Besucher der Volksbühne - und lehnt sich gern zurück, wenn er zu den Vorstellungen des Theatervereins, zu Konzerten der örtlichen Musikvereine oder zu Kinonächten unter freiem Himmel im Sommer auf der Freilichtbühne erscheint."In Hülzweiler geboren ist so gut wie am Hofe erzogen" war einst das Motto des örtlichen Karnevalsvereines "Die Bollen". Diesen "gediegenen Ortsstolz" schätzt Hirschmann so an den Hülzweilern. Ihr aktives Ortsleben zeigt sich auch in anderen Vereinen: Die Hülzweilerer züchten Hunde und Bienen, spielen Volleyball, Tennis und Boule, sammeln Briefmarken, schießen Bogen.

Auch feiern können sie gut, am liebsten Feste mit langer Tradition. Das Sommerfest des Männerchors, das Sonnenwendenfest der Pfadfinder. Die traditionelle Hülzweiler Kirmes feiert in diesem Jahr bereits ihr 525. Jubiläum. Weit über die Grenzen des Ortes und der Gemeinde hinaus bekannt sind der Kirmesumzug am Kirmessamstag und der Konzertmontag.

Über seine Geschichte weiß der Ort Hülzweiler dank engagierter Bewohner gut Bescheid. "Wir haben sehr aktive Heimatforscher, die tolle Ortschroniken veröffentlich haben", sagt Hirschmann. Laut diesen ist das Weiler 1152 zum ersten Mal urkundlich erwähnt - im Jahr 2002 gab es die große Feier zum 850-jährigen Bestehen - und es gibt sogar Hinweise darauf, dass es in Hülzweiler sogar schon im Jahr 1000 dörfliches Leben gab. Für die gesammelten Arbeiten der Heimatforscher soll nun auch eigens ein Archiv eingerichtet werden.

Auch über seine Infrastruktur kann sich Hülzweiler nicht beklagen. "Was örtlichen Handel und Gewerbe angeht, sind wir gut ausgestattet", findet Hirschmann. Die Hülzweilerer bekommen im Ort alles zu kaufen, was sie zum Leben brauchen, dazu gibt es drei Gewerbegebiete.

Zwar hat Hülzweiler auch Sorgen. Der Lochbach sorgt immer wieder für gefährliche Überschwemmungen und Hochwasser, besonders schlimm war es 2006 und 2009. Aber auch dafür hat Hirschmann schon eine Lösung in Aussicht. Noch im Laufe des Jahres 2014 soll der Bachlauf nun geöffnet werden, vom Bacheinlauf am Kindergarten bis zur Talstraße. In diesem Zuge wird dann auch gleich der Hülzweiler Marktplatz erneuert, unter anderem soll es eine Freiland-Schach-Fläche und neue Sitzgruppen geben.

Auf den neuen Brunnen des Ortes müssen die Hülzweiler nicht mehr so lange warten. Der kommt noch im Frühjahr als Ersatz für den, der dem großen Kreisel - dem "schönsten Kreisel im Landkreis", wie Hirschmann findet - zum Opfer gefallen war.

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