Ein Ring für den jungen AdebarStorch / NK

Blieskastel. Dass die Natur nicht immer so will, wie der Mensch es gerne hätte, davon konnten sich gestern die Zuschauer bei der geplanten Beringung von Jungstörchen in Homburg-Ingweiler überzeugen

Blieskastel. Dass die Natur nicht immer so will, wie der Mensch es gerne hätte, davon konnten sich gestern die Zuschauer bei der geplanten Beringung von Jungstörchen in Homburg-Ingweiler überzeugen. Statt auf den Neunkircher Zoodirektor Norbert Fritsch zu warten, der die jungen Adebare in der Region beringt, hatte sich eines der beiden Jungtiere zuvor aus dem Staub gemacht und erkundete mit seinen Eltern die Ingweiler Auen. Auf seinen "Pass", einen Fußreif mit Identifikationsnummer, muss der Storch vorerst verzichten.

Immerhin einen Storch konnte Fritsch beringen. Damit sei sichergestellt, dass das Tier auf seinen Wanderungen durch die Vogelwarte des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee beobachtet werden kann. Fritsch zeigte sich mit der diesjährigen Brut zufrieden. "Wir haben etwa das Ergebnis des vergangenen Jahres." Also insgesamt zwölf Jungtiere in Webenheim, Beeden und Ingweiler.

Die Ingweiler Aue ist bekannt für Störche. Schon im 16. Jahrhundert hatte der Kartograph Tilemann Stella bei seiner Arbeit im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken die Gegend als "Adebar"-Gebiet bezeichnet. 445 Jahre später sagte Fritsch: "Wir haben so viele Störche hier, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr."

Dass der Storch nicht mehr aus der Region wegzudenken ist, ist auch ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Einer von ihnen ist Fritz Kaufmann, Chef der Natur- und Vogelschutzgruppe Einöd-Schwarzenacker. Er erinnerte an den Beginn der Storchenansiedlung vor sechs Jahren mit Volieren. "Sechs Wochen dauerte das Experiment, dann wurde der Vogelbauer abgebaut. Irgendwann tauchten plötzlich die ersten Störche auf - ohne jegliches Zutun. Bislang wurden sieben Tiere geboren", so Kaufmann. thw

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