"Eine herrliche Werbung für den Fußball"

Hasborn. "Fußball ist die ganze Woche das beherrschende Thema im Unterricht", erklärt Bernd Henkes, Rektor der Grundschule in Hasborn-Dautweiler. "Wir haben in verschiedenen Projekten auf diesen Tag hingearbeitet." Als einzige saarländische Schule darf die Grundschule Hasborn einen Sepp-Herberger-Tag (SHT) ausrichten

Hasborn. "Fußball ist die ganze Woche das beherrschende Thema im Unterricht", erklärt Bernd Henkes, Rektor der Grundschule in Hasborn-Dautweiler. "Wir haben in verschiedenen Projekten auf diesen Tag hingearbeitet." Als einzige saarländische Schule darf die Grundschule Hasborn einen Sepp-Herberger-Tag (SHT) ausrichten. Und so ein bisschen ist der ehemalige Vorsitzende des Oberligisten SV Hasborn stolz darauf: "Wir sind eine von nur drei Schulen im südwestdeutschen Raum, die mitmachen bei diesem DFB-Projekt." Wie die Hasborner Grundschüler in den Genuss kamen? "Es war so, wie es im Saarland halt ist", sagt Henkes und lächelt. Man kennt halt einen, der jemanden kennt.Schumann begeistert Draußen vor der Tür steht, genauer gesagt lehnt er an einer Bande des Mini-Spielfeldes: Franz-Josef Schumann. Der Präsident des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) ist bekennender Fan des SV Hasborn. Von der Umsetzung des Konzepts im Rahmen des Sepp-Herberger-Tages ist er begeistert: "Eine herrliche Werbung für den Fußball." Mindestens ebenso begeistert sind die Schüler von Sandra Minnert. Die Fußball-Weltmeisterin von 2003 und 2007, die ihre Karriere 2008 beendet hat, ist Botschafterin des Sepp-Herberger-Tages und der Stargast in Hasborn. Dutzende von Autgrammen schreibt sie auf Blöcke, Kappen und T-Shirts, viele Bilder werden mit ihr gemacht. "Die Kinder haben Spaß, und wir haben auch Spaß - das ist doch klasse", sagt sie. Und sie macht Werbung für Mädchenfußball und die Weltmeisterschaft der Frauen im eigenen Land (2011). "Inzwischen ist auch den Jungs klar, dass Mädchen Fußball spielen können." Als sie klein war, war das noch nicht so, dennoch hatte sie selbst mit der Akzeptanz nie Probleme: "Ich habe immer mit Jungs gespielt und war es gewohnt, mich durchzusetzen", sagt sie und lacht. Vielleicht ist deshalb so eine gute Abwehrspielerin aus ihr geworden. "Und was heute für Zuschauerzahlen in Deutschland auch im Frauenfußball möglich sind, hat man zuletzt ja gesehen. Ich denke, wir werden eine tolle WM 2011 kriegen", meint Minnert. Nach der von den Grundschülern selbst gestalteten einstündigen Eröffnungsfeier ging es bei herrlichem Sonnenschein hinaus auf den Schulhof zur Fußballolympiade. Die Disziplinen: Torwandschießen, Ball jonglieren, Schuss-Schnelligkeit, Fußballkegeln, Fußballslalom und Freistoßkönig. Und als Sahnehäubchen ein Fußballturnier auf dem Mini-Spielfeld, womit wir wieder beim SFV-Präsidenten Schumann sind: "Hier kann man schon sehen, wer Talent hat oder nicht", sagt der Funktionär, der heute selbst nicht mehr gegen den Ball tritt: "Das Knie will nicht mehr."Jonas trifft, Oliver grübeltSolche Beschwerden kennt Jonas Klesen aus Scheuern nicht: "Ich spiele beim SV Scheuern im Mittelfeld. Ich kann aber auch Abwehr oder Sturm spielen." Vor allem letztere Position ziemlich gut, wie er im Spiel seiner Klasse 1a gegen die Parallelklasse beweist: "Wir haben 11:0 gewonnen, und ich habe sieben Tore gemacht." Ein paar Meter weiter steht der zehnjährige Oliver Graf und grübelt über eine Frage aus dem Fußballquiz nach. Papa Gerhard muss helfen: "Die deutschen Frauen haben bei Olympia im vergangenen Jahr gegen Brasilien verloren." Mal sehen, ob das bei der Weltmeisterschaft in zwei Jahren in Deutschland anders sein wird.

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