Wenig Leben am Busbahnhof

Bexbach. Wenn demnächst die Toilettenanlage auf dem Bexbacher Bahnhofsvorplatz geöffnet wird, ist das größte Bexbacher Bauprojekt der vergangenen Jahre endgültig fertig: die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zum zentralen Verkehrsknotenpunkt. Vielen Bexbachern fällt auf, dass der Busbahnhof zu wenig genutzt wird

Bexbach. Wenn demnächst die Toilettenanlage auf dem Bexbacher Bahnhofsvorplatz geöffnet wird, ist das größte Bexbacher Bauprojekt der vergangenen Jahre endgültig fertig: die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zum zentralen Verkehrsknotenpunkt. Vielen Bexbachern fällt auf, dass der Busbahnhof zu wenig genutzt wird."Als Ende der 90er Jahre das Verkehrskonzept entwickelt wurde, war klar, dass wir was tun mussten im Bahnhofsbereich", erzählte der Bexbacher Bau-Beigeordnete Wolfgang Imbsweiler im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Für ihn ist das ehemalige Postgebäude natürlich auch ein "leidiges Thema": "Hätte man dafür eine neue Nutzung, wäre der Nahverkehrsknotenpunkt sicher attraktiver.""Wir haben den Bahnhofsvorplatz nach Vorgaben gebaut. Ich bin der Meinung, dass er sehr ordentlich aussieht. Es war richtig, dass wir die Umgestaltung so gemacht haben", sagt Imbsweiler. Man sei nach wie vor mit der Bahn und dem Ministerium in Gesprächen wegen eines behindertengerechten Aufgangs zu den Gleisen. "Die Bahn lehnt einen Aufzug, der 100 000 Euro kosten würde, wegen zu geringer Frequenz ab." Als sehr gut bezeichnete Imbsweiler den Vorschlag der Grünen, den Zugang zu den Gleisen mittels einer Rampe zu ermöglichen, die dann zwischen den Gleisen entstehen müsste. Er werde diesen Vorschlag einreichen. Der Busbahnhof sei ausgelastet, wenn die Schüler fahren. "Dann hört's wieder auf. Die Leute fahren halt am liebsten mit dem eigenen Auto." Laut Imbsweiler hat die Neunkircher Verkehrs-AG (NVG) den Busbahnhof Bexbach schon angefahren, tut das aber mangels Fahrgästen nicht mehr, sondern hält in der Stadtmitte. "Wir sind in Kontakt mit der NVG, Bürgermeister Heinz Müller hat das Unternehmen angeschrieben, dass es den Busbahnhof wieder anfahren soll", sagte Imbsweiler. Die RSW, so der Beigeordnete, fährt den Busbahnhof mit mehreren Linien an. "Die Schüler fahren von dort aus in die Gymnsien nach Homburg oder Neunkirchen." Es wäre natürlich schön, wenn mehr Busse den Platz anfahren würden. Angesichts der Benzinpreis-Entwicklung werde, so Imbsweiler, der Tag kommen, an dem mehr Menschen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, die dann günstiger werden müssten. "Deswegen bin ich überzeugt, dass die Umgestaltung die richtige Entscheidung war."Neues gibt es in Sachen Toilettenanlage (wir berichteten): "Sie ist fertig, wird demnächst ganztägig geöffnet und schließt dann automatisch, wenn der letzte Zug abgefahren ist", kündigte der Beigeordnete an. Gereinigt wird sie, wie die auf dem Aloys-Nesseler-Platrz auch, einmal täglich. Meinung

Nicht viele sehen das neue Gesicht

Von Merkur-MitarbeiterRalph Schäfer Die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in einen zentralen Verkehrsknotenpunkt war sicher das größte Bauvorhaben der Stadt Bexbach in den vergangenen Jahren. Und das teuerste: Rund 2,6 Millionen Euro flossen in die Umgestaltung. Fakt ist nach Abschluss der Arbeiten: Die Bahnhofsgegend hat ein neues, modernes Gesicht bekommen. Fakt ist aber auch: Zu wenige Menschen sehen dieses neue Gesicht. Der Busbahnhof wird zu wenig angefahren, die Menschen finden zu selten den Weg vom Zentrum ins vermeintliche neue Zentrum. Es war richtig, die Bahnhofsgegend zu entstauben, wer sie vorher gekannt hat, wird das bestätigen. Aber der Bereich muss attraktiver werden, und das steht und fällt mit einer wie auch immer gearteten Nutzung des alten Postgebäudes. Vom Rathaus spricht angesichts leerer Kassen niemand mehr, aber ein Dienstleistungszentrum dort könnte die gesamte Situation positiv verändern. Auf einen BlickDie Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Bexbach zum zentralen Verkehrsknotenpunkt begann im Jahr 2002 mit dem Bau des Kreisels Bahnhofstraße/Poststraße. Nach und nach wurde unter anderem der direkte Vorplatz erneuert und abgesenkt, die Stützmauer versetzt, die Ladestraße angeglichen und eine neue Bepflanzung durchgeführt. Mittlerweile auch fertiggestellt ist die Toilettenanlage: Sie soll demnächst geöffnet werden. rs

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