Musiklehrer-Beruf schmackhaft machen

Saarbrücken. Im "Blockflötenland" ist mächtig was los. Dass Musik in der Grundschule eine verdammt mitreißende Sache ist, wenn Kinder mit Klatschen, Sprechgesang, Trommeln und anderen Rhythmusgerätschaften loslegen, bewiesen Schüler und Musiklehrer der Grundschulen am Kirchberg und Dellengarten aufs Erfreulichste

Saarbrücken. Im "Blockflötenland" ist mächtig was los. Dass Musik in der Grundschule eine verdammt mitreißende Sache ist, wenn Kinder mit Klatschen, Sprechgesang, Trommeln und anderen Rhythmusgerätschaften loslegen, bewiesen Schüler und Musiklehrer der Grundschulen am Kirchberg und Dellengarten aufs Erfreulichste. Da wird sogar die bisweilen Furcht und Schrecken verbreitende Blockflöte höchst einfallsreich eingesetzt, zur Mega-Zauberflöte und erzeugt ein fabelhaftes Miteinander zweier Schulen. Die Städtische Musikschule stand mit drei bereits preisgekrönten jungen Pianistinnen und einer Jazz-Combo dem in nichts nach.Erfreulich auch, dass die von Matthias Pannes, seines Zeichens Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Musikschulen, souverän moderierte Runde das Thema im Rahmen von "Musikschule im Gespräch" im Rathausfestsaal konkret anging. Ob Musik sozialen Frieden schaffe? Die leichte Ironie Pannes' parierte Silke Möckl, Rektorin der Grundschule am Kirchberg in Malstatt, pragmatisch: "Der Musikunterricht findet regelmäßig statt." Das sind zwei Stunden die Woche.

Das ist nicht selbstverständlich, weil "nicht jeder Grundschullehrer ein begabter Musiker ist, da lasse man auch gerne mal den Musikunterricht ausfallen." Daher hilft die Zusammenarbeit mit der Städtischen Musikschule. Zwölf der 27 Grundschulen in Saarbrücken machen davon Gebrauch: "Hier erreichen wir alle Kinder zwischen dem sechsten und zehnten Lebensjahr", erklärt Musikschulleiter Thomas Kitzig. Dazu braucht es Musiklehrer oder aufgeschlossene Musikstudierende.

Doch Studierende "leben in einer anderen Welt", gibt Thomas Duis von der Hochschule für Musik zu. Deren hochfliegende Karriereplanung als Solist sieht die Arbeit als Musikpädagoge nur ganz am Ende vor. Notwendig daher, auf das vorzubereiten, was nach dem "Absturz der Ideale" kommt und den Beruf des Musiklehrer schmackhaft machen, rät Matthias Pannes mit Blick auf die Realität des Musikerberufs. Das Engagement der Studierenden in diese Richtung könnte größer sein, bestätigte Duis und lavierte sich mit Allgemeinplätzen um das derzeit heikle Thema Grundschulausbildung herum.

Klar hingegen war die Position des Publikums: Es ist notwendig, im Land die Grundschulausbildung anzugehen und Fachlehrer für Musik auszubilden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort