Mit Mozart kommen alle ins Schullandheim

Saarbrücken. Jedes gesunde Kind hat die Kraft, sich gemäß seinen Anlagen positiv zu entwickeln. Es soll als Individuum ernst genommen und so angenommen werden, wie es ist. Erziehung soll vervollkommnen, lenken und begleiten, aber nicht verändernd in die Persönlichkeit eingreifen

Saarbrücken. Jedes gesunde Kind hat die Kraft, sich gemäß seinen Anlagen positiv zu entwickeln. Es soll als Individuum ernst genommen und so angenommen werden, wie es ist. Erziehung soll vervollkommnen, lenken und begleiten, aber nicht verändernd in die Persönlichkeit eingreifen. So etwa lassen sich die methodischen Postulate bündeln, die sich aus dem pädagogischen Konzept ergeben, mit dem die 1870 im italienischen Chiaravalle bei Ancona geborene Maria Montessori die Kindererziehung beinahe revolutionierte. Erstmals in einem von ihr gegründeten Kinderheim in einem Armenviertel von Rom erprobt, trat die Lehre Montessoris schon bald ihren Siegeszug rund um die Welt an. So sieht sich auch die im Saarbrücker Ortsteil Rußhütte gelegene, gleichnamige Grundschule in der Tradition dieser pädagogischen Ansätze. Da insbesondere Lehrmittel, aber auch geplante Schullandheimaufenthalte bezahlt werden müssen, initiierte die Schule ein Benefizkonzert, das am Freitag in den Räumen der Musikhochschule veranstaltet wurde. Die Idee kam von Martina Reitmann, deren Kinder ebenfalls die Schule besuchen. Reitmann, selbst Mitglied der neuen Radiophilharmonie, stellte eigens für diesen Abend ein Ensemble zusammen, in dem neben der Philharmonie auch das Staatsorchester sowie die "Radio Brass Saarbrücken" vertreten waren. Marie-Christine Jost, selbst Lehrerin, begrüßte äußerst kurz die überwiegend jungen Zuhörer. Und Rektorin Inge Ulm sparte ihre Danksagung für das Ende des Konzertes auf, so dass die Konzentration der Kinder nicht schon zu Beginn überbeansprucht wurde. Den höchsten musikalischen Genuss dürfte wohl die Aufführung von Mozarts Hornquintett geboten haben. Es war beeindruckend, wie die Solisten aus einer eher unbekannten und von Mozarts verhältnismäßig klein angelegten Komposition gegensätzlichste Charaktere auf engstem Raum herausarbeiteten und so einem Werk zu Glanz verhalfen, über das meist hinweggespielt wird. Daran hatten neben Reitmann natürlich auch drei Mitglieder der "Rivinius-Familie" ihren Anteil ebenso wie Christine Christianus. Man hätte gerne noch mehr davon gehört. Auch das unter Mitwirkung von Götz Rüstig dargebotene Quartett von Arenski fand ob seiner großen Virtuosität großen Beifall. saw

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