Neues Leben in altem Gemäuer

Nennig. Der Verein hatte sich im vergangenen Herbst gegründet, um sich der Pflege und dem Erhalt historischer Kulturgüter und Bauwerke rund um Nennig zu widmen. Jetzt hat die Victor's AG von Unternehmer Hartmut Ostermann, die Eigentümer von Schloss Berg ist, dem Verein die Unterburg für seine diversen Aktivitäten zur Verfügung gestellt. Dies hat der Verein mitgeteilt

Nennig. Der Verein hatte sich im vergangenen Herbst gegründet, um sich der Pflege und dem Erhalt historischer Kulturgüter und Bauwerke rund um Nennig zu widmen. Jetzt hat die Victor's AG von Unternehmer Hartmut Ostermann, die Eigentümer von Schloss Berg ist, dem Verein die Unterburg für seine diversen Aktivitäten zur Verfügung gestellt. Dies hat der Verein mitgeteilt. "Victor's hat uns die Räume zur unentgeltlichen Nutzung überlassen", freut sich Theo Schmitt (Foto: SZ), Vorsitzender des Vereins. Er hat auch schon einige Ideen, was in dem Burggebäude in Zukunft alles stattfinden könnte: "Wir denken an Ausstellungen mit Themen zur Geschichte an der Obermosel, aber auch mit künstlerischem Hintergrund. Vorstellbar sind auch musikalische Matineen."Zu dem Areal, das der Verein künftig nutzen kann, gehört nach Schmitts Worten auch ein Garten, der zwar relativ verwildert ist, aber nach entsprechender Instandsetzung auch eine schöne Kulisse für Freiluftveranstaltung bieten kann. "Auf jeden Fall wollen wir auch eine Art Dorfmuseum dort einrichten, in dem mit Foto- und Schriftdokumenten die Geschichte des Ortes Nennig nachvollziehbar sein wird", sagt Schmitt. Natürlich strebe der Verein auch eine ganz pragmatische Nutzung der Unterburg an: "Der erste Raum, den wir renovieren wollen, soll ein Versammlungsraum für unseren Verein werden." Dieser Raum solle nach Möglichkeit schon bis Ende dieses Jahres fertig sein. Bei den anstehenden umfassenden Renovierungsarbeiten wollen die Vereinsmitglieder des "Convictus Ausonius" selbst anpacken, außerdem sollen zur Finanzierung der Arbeiten Sponsoren aus der Wirtschaft gefunden werden, auch Mittel aus dem Denkmalschutz möchte der Verein beantragen. "Nicht zuletzt hoffen wir auf die ein oder andere helfende Hand aus dem Ort und der Gesamtgemeinde, die unsere Arbeit unterstützen wollen." Auf die Mitglieder des Kultur- und Geschichtsvereines kommt eine Menge Arbeit zu. Die Unterburg ist seit gut 15 Jahren unbewohnt und muss erst wieder für die Bedürfnisse des Vereins hergerichtet werden. Bevor sie in den Besitz der Victor's AG überging, gehörte sie einem Architekten, der auch bereits mit Sanierungsarbeiten begonnen hatte. "Diese Sanierung ist seiner Zeit allerdings nur ansatzweise erfolgt". erläutert Schmitt. Dennoch gebe es bereits einige gute Ansätze, auf denen der Verein aufbauen möchte: "So hat der Vorbesitzer die historische Burgküche wieder freigelegt. Es ist jetzt bereits wieder zu erkennen, wie eine solche Küche früher ausgesehen hat." Allerdings gehört die Erhaltung historischer Bausubstanz auch zu den originären Zielen des jungen Vereins, der das jahrhundertealte kulturelle Erbe der Region erhalten möchte. Im Herbst 2008 hatte die Gründungsversammlung von "Convictus Ausonius" stattgefunden. Namensgeber für den Verein war der römische Dichter Ausonius, der in der Zeit der Spätantike lebte. Eines seiner bekanntesten Werke trägt den Titel "Mosella". Darin beschreibt er die Mosellandschaft bei Trier, in der er zeitweise auch gelebt hat. Der Verein hat nach den Worten seines Vorsitzenden zehn Mitglieder, hofft jedoch, bald neue zu gewinnen. "Wir versprechen uns durch die Nutzung der Unterburg einen neuen Schub." Am Ende aller Mühen soll nach dem Willen der Mitglieder von "Convictus Ausonius" eine neue Bleibe entstehen, "die den Bedürfnissen und dem Image eines Kultur- und Geschichtsvereines voll entspricht", erklärt der stellvertretende Vorsitzende Frank Sausy. Weitere Informationen bei Theo Schmitt, Telefon (06866) 151 538. "Wir denken an Ausstellungen mit Themen zur Geschichte unserer Heimat an der Obermosel, aber auch mit künstlerischem Hintergrund. Vorstellbar sind auch musikalische Matineen. Auf jeden Fall wollen wir eine Art Dorfmuseum einrichten." Vorsitzender Theo Schmitt

stichwortSchloss Berg mit Unterburg wurde erstmals im Jahre 1180 in einer Trierer Urkunde schriftlich erwähnt. Nur einen Steinwurf von Schloss Berg entfernt, ragt aus ansehnlicher Höhe die Niederburg, auch Unterburg genannt, von Schloss Berg in die Nenniger Moselebene hinein. Der Wohnturm, der weithin sichtbar ist, war bis 1970 von einer Familie bewohnt, die in der Unterburg einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftete. Die Niederburg war ebenfalls wie die Oberburg (heute Schloss Berg) im Mittelalter als Wasserburg angelegt und mit einem Graben an die Oberburg angeschlossen. Die Landesregierung hatte bereits Im Jahr 1984 unter Minister Gerhard Zeitel die Unterburg unter den Schutz bedrohter Baudenkmäler gestellt. Ab 2005 liefen dort umfangreiche Sanierungsarbeiten. cbe

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