Losheim soll weiter aufgepeppt werden

Losheim · 16 Jahre lang war die Gemeinde Losheim im Förderprogramm „Soziale Stadt“ und konnte in diesem Zeitraum vieles bewegen. Jährlich flossen 300 000 Euro Fördermittel, die für viele Projekte sinnvoll eingesetzt wurden. Normalerweise kommt eine Kommune nur zehn Jahre lang in den Genuss einer solchen Unterstützung.

 Blick von oben auf Losheim. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

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"Dass Losheim noch sechs Jahre länger in diesem Programm verbleiben konnte, zeigt, dass die Gemeinde ihr Förderpotenzial überzeugend genutzt hat", erklärte Christoph Vogt, Bereichsleiter Wohnen und Stadtentwicklung der GIU (Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung).

Umsetzung in zehn Jahren

Vogt sprach im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Thema "Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept" (ISEK), zu der Bürgermeister Lothar Christ in den Saalbau eingeladen hatte. Es kamen Ortsvorsteher Stefan Palm, einige Gemeinderatsmitglieder und interessierte Bürger. ISEK wird das nächste Förderprogramm sein, das Projekte der Gemeinde mit jeweils zwei Dritteln der Kosten unterstützt. Auch hier ist ein Zeitraum von zehn Jahren angedacht. Dr. Josef Kiefer von der Stabstelle Verkehr, ÖPNV und EDV der Gemeinde Losheim am See, stellte an dem Abend Projektideen vor, die innerhalb des Förderprogramms realisiert werden könnten. Die Maßnahme ist auf den Kernort begrenzt und Kiefer nannte die obere Saarbrücker Straße, die obere und untere Haagstraße, das Bachstraßenviertel sowie das ehemalige MBE-Gelände und die Eisenbahnhalle.

Andreas Bachofen (GIU) informierte über die demografische Entwicklung in Losheim. Bis zum Jahr 2011 war ein leichter Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Danach stabilisierten sich die Einwohnerzahlen und es gibt sogar einen leichten Zuwachs (auch ohne Berücksichtigung der Flüchtlinge). Die Zahl der Bürger, die aus den Ortsteilen in den Kernort ziehen, übersteigt die Zahl der Abwanderer jährlich um 20 bis 30 Personen.

Geburtenrückgang in Losheim

Starke Veränderungen gibt es bei der Altersstruktur. Durch den Geburtenrückgang leben in Losheim nur halb so viele Fünf- wie Sechzigjährige. Vor 20 Jahren bildeten die Menschen zwischen 30 und 40 den größten Bevölkerungsanteil, heute sind es die Endfünfziger und Sechziger. Auch der hohe Anteil alleinstehender älterer Frauen stellt die Planer vor besondere Aufgaben: "Die Lebensqualität der älteren Mitbürger ist ein wichtiges Anliegen", erläuterte Bachofen. Genauso intensiv müsse man sich aber auch um die Bildungsangebote kümmern, damit Losheim für potenzielle Zuwanderer attraktiv bleibt.

Die Gäste hatten nach den Informationen die Gelegenheit, zu den wichtigsten Themen Stellung zu nehmen und eigene Ideen einzubringen. Die Planer werden diese Anregungen in ihr Konzept mit einbeziehen und im Herbst bei einer weiteren Informationsveranstaltung erneut auf den Tisch legen, so wurde zugesichert.

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Auf einen Blick Projektideen: Im Bereich der oberen Saarbrücker Straße gibt es zwischen Weiskirchener und Schulstraße Brachflächen mit heterogener Nutzung und ungeordnete Grundstücksverhältnisse. In der unteren Haagstraße bedarf es eines Parkkonzeptes und einer Aufwertung der Grünfläche unter Einbeziehung des Bachlaufes. In der oberen Haagstraße gibt es hinter der Tankstelle Brachflächen mit Trampelpfaden, die man bei einer Gestaltung des Geländes zu geordneten Wegen ausbauen könnte. Auch das Bachstraßenviertel kann städtebaulich aufgewertet werden, wobei ein Mitwirken der Anwohner unerlässlich ist. Teile des Baches sollten renaturiert und die Brücken erneuert werden. Für das MBE-Gelände steht ein Nutzungskonzept an, das die Erhaltung und Aufwertung der Eisenbahnhalle mit einschließt. eil

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