Mitlosheim. Um 15 Uhr stapeln sich 665 Dosen auf den Tischen im Mitlosheimer Maschinenschuppen, genau abgezählt und fein säuberlich in Kategorien wie Fertiggerichte, Fleisch-, Obst- und Gemüsekonserven unterteilt. Draußen vor der Tür parkt im Sonnenschein schon der Kühlwagen der Tafel Wadern. Drinnen im Halbdunkel sitzen an Bierbänken etwas verlassen einige der Messdiener und spielen Monopoly. An einem anderen Tisch unterhalten sich ein paar ältere Frauen. Ein stiller Nachmittag im kleinen Dorf Mitlosheim. Etwas enttäuscht beschreibt der Initiator der Aktion "1000 Dosen für die Tafel", Timo Hess: "Das ist schon einiges weniger als erwartet." Die Betreuerin der Messdiener Anne Brausch zeigt sich dennoch optimistisch: "Wir rechnen zur Kaffeezeit noch mit einem kleinen Ansturm."Der auch noch kommt: Um 18 Uhr konnten die Sammler rund 800 Dosen vermelden. Exakt 826 Dosen konnten die Jungs und Mädchen schließlich um 19 Uhr an die Waderner Tafel übergeben. Die Differenz zu den 1000 wird nun aufgefüllt, eventuell durch Sponsoren, andernfalls von den Messdienern selbst.Überwiegend Konservendosen, aber auch andere Waren wie Zucker, Nudeln, Reis und Hygieneartikel wurden abgegeben. "Das sind alles Spenden, die die Tafel immer gebrauchen kann", freute sich Timo Hess.Der 18-Jährige übernahm auch das Klinkenputzen bei den Firmen selbst. Als Sponsoren konnte der für die Aktion schließlich die Sparkasse Merzig-Wadern, die auch kostenlos die Flyer drucken ließ, gewinnen, außerdem Globus Losheim, Peugeot Müller, Technische Werke Losheim, Volksbank, Anlagetechnik Hochwald, Metzgerei Stuer-Wagner und die Markt Apotheke Mitlosheim.Um 15.30 Uhr öffnet sich knarrend die Holztür, Peter Alt, der Losheimer Pastor, betritt mit einer großen Kiste den Raum. 34 Dosen befinden sich darin, die die Messdiener freudig in Empfang nehmen, abzählen und den Stapeln zusortieren. Timo Hess trägt alles in die Liste ein und verkündet stolz den neuen Zwischenstand: "709!" Der Pastor bekommt somit noch den Hunderter-Bonus: "Wer eine Hunderterzahl vollmacht, darf sich umsonst was zu essen und zu trinken nehmen", erklärt eine junge Messdienerin eifrig. Würstchen und Limo gibt es, dank der Sponsoren macht die Messdienerschaft hier auch kein Minus.Etwa 350 Spender waren dabei, schätzt Timo Hess. Die meisten aus Mitlosheim, aber auch aus den umliegenden Ortsen Niederlosheim, Rimlingen und Bachem kamen Konserven. Entmutigt von der etwas mäßigen Resonanz sind die Messdiener nicht: "Wir haben zwar unser Ziel nicht erreicht, aber 800 Dosen sind auch nicht gerade wenig", bilanziert Timo Hess am Montag. "Wahrscheinlich müssen wir beim nächsten Mal mehr auf die Menschen zugehen, an den Haustüren sammeln und die Leute direkt ansprechen." Etwas ärgerlich sei es zwar schon, dass sie das Ziel nicht erreicht hätten, findet Hess. "Aber wir konnten trotzdem helfen!" Die nächsten Aktionen sind schon in Planung. "Das sind alles Spenden, die die Tafel immer gebrauchen kann."Timo Hess