Handball Die Spielgemeinschaft zerbricht

Homburg · Streit um die 3. Mannschaft, keine Klarheit, keine Jugend beimTV. Was ist los bei den Handballern der HWE Homburg?

 Ein Bild mit Symbolwert: Der Homburger David Klein kam wie seine Mannschaft gegen die HGS II nicht in Tritt.

Ein Bild mit Symbolwert: Der Homburger David Klein kam wie seine Mannschaft gegen die HGS II nicht in Tritt.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Nach drei sportlich erfolgreichen Jahren geht die Handball-Spielgemeinschaft (SG) HWE Homburg zu Ende. Die Vereine SSV Erbach und HSV Waldmohr haben im TV Homburg den Schuldigen ausgemacht, da er die SG zum Saisonende aufgekündigt hat. Von dessen Seite heißt es, die Vereine aus Erbach und Waldmohr hätten die Jugendarbeit nicht nach vorne gebracht. Gespräche zwischen den Vereinsverantwortlichen gebe es schon eine Weile nicht mehr. Das Ergebnis: Die HWE Homburg wird aufgelöst. Der TV Homburg wird in der nächsten Saison ohne Partner am Ligabetrieb teilnehmen. Die Vereine SSV Homburg-Erbach und HSV Waldmohr gehen als HWE Erbach/Waldmohr gemeinsame Wege. Die „neue“ HWE hat mit Daniel Thum bereits einen Cheftrainer für die 1. Mannschaft präsentiert und wird alle Jugendmannschaften übernehmen. Der TV Homburg muss im Nachwuchsbereich bei Null anfangen, kann dafür aber die aktuelle 1. Mannschaft (1. Platz, Saarlandliga) behalten. Die 2. Mannschaft (2., Bezirksliga-Ost) schließt sich Erbach/Waldmohr an.

Ein Sportrechtsstreit tobt derweil über die 3. Mannschaft und deren Liga-Spielrecht. Dieser muss vom Handball-Verband Saar (HVS) entschieden werden und soll bestimmen, welchem Stammverein die Liga-Zugehörigkeit der Mannschaft zugesprochen wird. Die „Dritte“ belegt derzeit Platz zwei in der A-Liga Ost und kann noch in die Bezirksliga aufsteigen. Beide Vereine erheben Anspruch und hoffen in der kommenden Saison auf einen Unterbau, der im besten Fall in der Bezirksliga spielen wird. „Ich bin guten Mutes, dass der Verband da zu unseren Gunsten entscheiden wird“, sagt Annemie Lorenz, Handball-Abteilungsleiterin des SSV Homburg-Erbach, die anfügt: „Fast alle Spieler der 2.  und der 3. Mannschaft bleiben bei uns. Wir haben die Zusagen dieser Spieler.“

Im SG-Vertrag heißt es: „Im Falle der Auflösung der Spielgemeinschaft nach Kündigung ist wie folgt vorzugehen: […] Über die Spielklassen der Mannschaften hat der Vorstand der Spielgemeinschaft und die Vorstände der Stammvereine eine einvernehmliche Regelung zu treffen. Hierbei sollten neben den Spieleranteilen der jeweiligen Mannschaft im Verhältnis der Stammvereine auch die Spielklassen der Mannschaften zu Beginn der Spielgemeinschaft berücksichtigt werden.“ Da der gemeinsame Vorstand keine einvernehmliche Regelung treffen konnte, vertritt Jörg Ecker, Abteilungsleiter der Aktiven der HWE Homburg den Standpunkt, dass der Stammverein TV Homburg bei der Entscheidung bevorzugt werden solle. Er habe bei Gründung der SG auch die drittstärkste Mannschaft eingebracht. Ergo solle diese auch wieder dem ursprünglichen Verein, also dem TV Homburg, zugesprochen werden. Mit einer Entscheidung sei laut HVS voraussichtlich im Lauf dieser Woche zu rechnen.

Abseits vom Hickhack im Hintergrund kann die erste Mannschaft der HWE Homburg die Saison sportlich krönen und trotz der 29:33-Niederlage gegen die HG Saarlouis 2 am vergangenen Samstag noch Meister werden. Damit ginge die Qualifikation für die Relegations-Spiele zur Oberliga-RPS einher, die sie auch in Angriff nehmen werde. Das Problem an der Sache: Sie hat noch keinen Trainer. Spielertrainer Thomas Zellmer geht zurück zum SV Zweibrücken. Mehrere Gespräche seien daran gescheitert, dass den potenziellen Kandidaten nicht endgültig eine Spielklasse präsentiert werden konnte. Dazu kommt: In einer Pressemitteilung der HWE Erbach/Waldmohr heißt es: „Auch Spieler der 1. Herrenmannschaft, werden sich in Zukunft der neuen Spielgemeinschaft Erbach-Waldmohr anschließen.“ Dem entgegnet Ecker: „Vom aktuellen Stammkader sind keine Spieler betroffen, eher aus dem erweiterten Kader.“ Letztendlich sei das aber Entscheidung der Spieler.

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