Gute Zusammenarbeit täglich ab sieben Uhr

Völklingen. Wachwechsel am Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums (MLK): Ende des Monats verabschiedet sich Schulleiter Gerold Fischer in den Ruhestand, gemeinsam mit seinem Stellvertreter Heinrich Groß. Viele Jahre haben die beiden 65-jährigen Pädagogen die Geschicke der Völklinger Schule geprägt, die auch von vielen Schülern aus dem Kreis Saarlouis besucht wird

 Staatssekretärin Susanne Reichrath verabschiedete Gerold Fischer (rechts) und Heinrich Groß. Foto: Becker & Bredel

Staatssekretärin Susanne Reichrath verabschiedete Gerold Fischer (rechts) und Heinrich Groß. Foto: Becker & Bredel

Völklingen. Wachwechsel am Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums (MLK): Ende des Monats verabschiedet sich Schulleiter Gerold Fischer in den Ruhestand, gemeinsam mit seinem Stellvertreter Heinrich Groß. Viele Jahre haben die beiden 65-jährigen Pädagogen die Geschicke der Völklinger Schule geprägt, die auch von vielen Schülern aus dem Kreis Saarlouis besucht wird.Fischer kam 1997 als Schulleiter an das Gymnasium, zuvor war der promovierte Mathematiker fünf Jahre Vize-Chef des Stadtgarten-Gymnasiums in Saarlouis. Während der Oberstudiendirektor seinen Schützlingen Mathematik, Physik und Informatik beibrachte, unterrichtete Heinrich Groß Religion, Latein und Philosophie. Groß, seit 1998 stellvertretender MLK-Leiter, blieb dem Völklinger Gymnasium sein ganzes Lehrerleben lang treu. An den ersten Tag erinnert er sich. Im September 1975 ließ er den Bau zunächst links liegen: Die kleine Schule, vermutete er, könne es wohl nicht sein. Stattdessen wollte er auf dem Heidstock anheuern. Doch vom Berufsbildungszentrum schickte man ihn zurück in die Lortzingstraße.

Als Fischer am MLK anfing, waren Overhead-Projektoren modern. Heute hängt in fast jedem Klassenraum ein Beamer. Mit den Jahren hat sich aber nicht nur die technische Ausstattung geändert.

Fischer und Groß führten ein Betriebspraktikum ein, 1999 startete die Nachmittagsbetreuung. Und vor drei Jahren bildete sich am MLK die erste Ganztagsklasse an einem Regionalverband-Gymnasium.

Die Chemie zwischen dem Duo stimmte von Beginn an. Fischer spricht von einem "Glücksfall". "Eine herrliche Sache", bestätigt Groß mit Blick auf die gute Zusammenarbeit, die jeden Morgen bereits um sieben Uhr begann.

Einen guten Lehrer, erklären die beiden, zeichnen zwei Faktoren aus: fachliche Kompetenz und die positive Einstellung zum Schüler. Gibt man dem Nachwuchs immer wieder eine Chance, so ihre Philosophie, stellen sich auch Erfolge ein. So manchem Schüler mit anfangs vernichtender Prognose konnten sie doch noch das Abiturzeugnis in die Hand drücken. "Wenn man die Schüler fair behandelt und ernst nimmt, akzeptieren sie auch die Grenzen, die man ihnen aufzeigt", weiß Studienrat Groß. Die beiden Pädagogen achteten auf einen menschlichen Umgang von Schülern und Lehrern. Und versprachen nichts, was sie nicht halten konnten. Der Führungsstil kam gut an, die Schülerzahl stieg von 600 im Jahr 1997 auf aktuell etwas über 700.

Angst vor Langeweile haben die künftigen Pensionäre nicht. Fischer sitzt für die Grünen im Völklinger Stadtrat, will sich auch künftig politisch engagieren, Groß, der in Saarbrücken lebt, wird seinem Sohn beim Hausbau helfen. Einen Luxus wollen sich beide auf jeden Fall gönnen: Ab Februar werden sie morgens länger schlafen.

Auf einen Blick

Neuer Chef am Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium wird Gerd Krämer, bisher Referatsleiter Gymnasien im Saar-Bildungsministerium. Ein Nachfolger für Heinrich Groß steht noch nicht fest. Am Samstag, 28. Januar, wurden Fischer und Groß in einer Feierstunde verabschiedet. tan

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