Austausch über Grenzen hinweg

St. Ingbert/Sarreguemines. Eine halbe Stunde Fahrt mit Auto oder Saarbahn - so nah sind sich Saarländer und Lothringer. Und doch wissen sie oft nicht viel voneinander. Das will eine Gruppe von Menschen ändern, die von beiderseits der Grenze kommen und die sich nun schon zum zweiten Mal getroffen haben, um einander ihre Geschichten zu erzählen

St. Ingbert/Sarreguemines. Eine halbe Stunde Fahrt mit Auto oder Saarbahn - so nah sind sich Saarländer und Lothringer. Und doch wissen sie oft nicht viel voneinander. Das will eine Gruppe von Menschen ändern, die von beiderseits der Grenze kommen und die sich nun schon zum zweiten Mal getroffen haben, um einander ihre Geschichten zu erzählen. Denn einfach erzählen - aus dem Alltag, dem Leben, der Geschichte - das hilft am besten, einander kennen zu lernen und zu verstehen. Das ist die Erfahrung von Wolfgang Handschuch und Jocelyne Klein, den beiden Initiatoren und Moderatoren dieser Gruppe. Wolfgang Handschuch erinnert sich, wie er als Kind immer Bonbons geschenkt bekam von einem französischen Kriegsgefangenen, der fast wie ein Familienmitglied angesehen wurde. Und Jocelyne Klein erzählt schmunzelnd, wie sie widerwillig von ihren Eltern zu einem Sprachaufenthalt nach Deutschland geschickt wurde und dort den Mann kennen lernte, mit dem sie nun schon lange verheiratet ist. Beide gehören dem "Verein zur Förderung der Zweisprachigkeit"/Association pour la promotion du bilinguisme e.V. an, der deutsche und französische Mitglieder - nicht nur aus dem Saarland und Lothringen - hat. Dem Verein gelang es, die Médiathèque und die Université Populaire in Sarreguemines und die Volkshochschule in St. Ingbert für eine Zusammenarbeit in diesem Projekt zu gewinnen. Einmal im Monat will sich dieser Kreis treffen, abwechselnd in Sarreguemines und in St. Ingbert. Im November ging es vor allem um das erste Kennenlernen. Da sorgten schon manche amüsanten Erlebnisse für Heiterkeit, und man tauschte sich aus, welche Themen und Interessen den Teilnehmern am Herzen liegen. Das reichte von Festbräuchen über die regionale Küche und die Sprachen in der Region bis zur gemeinsamen Geschichte. Und so saß die Runde im Dezember dann im St. Ingberter Kulturhaus beisammen und plauderte bei süßem Gebäck über die verschiedenen Weihnachtsbräuche. Ein sachkundiger Führer dabei ist Wolfgang Bufe, der Vorsitzende des "Vereins zur Förderung der Zweisprachigkeit". Sein ganzes Berufsleben an der Universität des Saarlandes galt dem Dienst an der Sprache; besonders in den romanischen Sprachen ist er zu Hause. Sein Wunsch für diese Begegnungen: "Es wäre schön, noch einige französische Teilnehmer mehr für diese Treffen zu gewinnen". red Die nächsten Treffen sind vorgesehen für den 21. Januar in Sarreguemines (Médiathèque), den 10. Februar in St. Ingbert (Kulturhaus), den 18. März in Sarreguemines (Université Populaire), und den 21. April in St. Ingbert (Kulturhaus), jeweils von 19 bis etwa 21 Uhr.

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