Saarland baut Unternehmensförderung aus

Saarbrücken · Vor allem kleine und mittlere Unternehmen will Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in den kommenden Jahren unterstützen. Brüssel beteiligt sich mit Millionenbeträgen.

Der Fördertopf ist kleiner geworden, aber er sei noch vergleichsweise gut gefüllt, sagte gestern die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD). 143 Millionen Euro stehen dem Saarland aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in der aktuellen Förderperiode von 2014 bis 2020 zur Verfügung. Mit diesem Geld können Projekte im Saarland gefördert werden - allerdings unter der Bedingung, dass sich neben Brüssel auch Land oder Kommunen an der Finanzierung beteiligen. "Letztlich stehen uns damit 308 Millionen Euro für Investitionen in das Wachstum im Saarland zur Verfügung", sagte Rehlinger gestern.

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sollen davon profitieren. 40 Prozent der Gelder sollen dazu dienen, die kleineren Firmen zu stärken. Unter anderem ist ein Fonds geplant, der nachrangige Darlehen vergibt und so das Eigenkapital der Betriebe stärkt. "Und weil das Geld nicht mehr als direkte Förderung sondern als Darlehen vergeben wird, kann es auch mehrfach verwendet werden", lobt Rehlinger. Auch soll die wirtschaftliche Infrastruktur ausgebaut werden. Geplant ist unter anderem ein zweiter Bauabschnitt des Industriegebiets am Lisdorfer Berg. Außerdem geplant sind die Förderung von Forschung, Technik und Innovation, Klimaschutz, aber auch die nachhaltige Stadtentwicklung und die Förderung der touristischen Infrastruktur. Wie schon in der letzten Förderperiode sollen beispielsweise Gelder für den Ausbau des Kulturparks Bliesbruck-Reinheim verwendet werden.

Auch in der vergangenen Förderperiode - damals flossen 197 Millionen Euro über EFRE ins Saarland - stand die Wirtschaftsförderung im Vordergrund. Unterstützt wurden unter anderem die Saarland Offensive für Gründer und die verschiedenen Unternehmens-Cluster wie Automotive Saarland.

Das Saarland bekommt EU-Gelder aus mehreren Fördertöpfen: Neben EFRE gibt es noch den Europäischen Sozialfonds (ESF) mit 74,5 Millionen Euro, mit dem unter anderem Arbeitsmarkt-Maßnahmen co-finanziert werden, rund 32 Millionen Euro zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und 24 Millionen Euro zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Großregion (Interreg ).

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