Saar-Handwerk hält am Personal fest

Saarbrücken. Das saarländische Handwerk will trotz Konjunkturabschwung sein Personal und auch die Preise für die Kunden möglichst stabil halten. Das kündigte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK), Georg Brenner (Foto: bub), gestern bei der Präsentation der aktuellen Frühjahrsumfrage der Kammer an

Saarbrücken. Das saarländische Handwerk will trotz Konjunkturabschwung sein Personal und auch die Preise für die Kunden möglichst stabil halten. Das kündigte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK), Georg Brenner (Foto: bub), gestern bei der Präsentation der aktuellen Frühjahrsumfrage der Kammer an. Laut der Umfrage ist der HWK-Geschäftsklimaindex im Saarland seit Frühjahr 2007 um mittlerweile 13 Punkte gefallen, liegt aber noch um sieben Punkte über dem Rekordtief vom Frühjahr 2003. Als Folge der Konjunkturflaute hat jeder zweite Betrieb seine Investitionen gesenkt, um so die Kosten zu drücken. HWK-Hauptgeschäftsführer Brenner rechnet im laufenden Jahr mit durchschnittlich drei Prozent Umsatzminus für die 11 700 Saar-Handwerksbetriebe mit ihren 73 000 Beschäftigten. Laut aktueller Konjunkturumfrage unter 800 Handwerksbetrieben wollen dennoch 85 Prozent der Betriebe ihr Personal halten oder in einigen Fällen (sieben Prozent) sogar aufstocken. Nur jeder siebte Betrieb will Personal abbauen. Kurzarbeit spielt im Handwerk keine große Rolle. Auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist weiterhin sehr hoch, auch wenn fast jeder Dritte noch nicht entschieden hat, ob er in diesem Jahr wieder Lehrstellen anbietet. Unter dem Strich befürchtet Brenner bis Ende 2009 maximal ein Prozent Beschäftigungsabbau im Handwerk bei gleichzeitig wachsendem Druck auf die Preise. Preissteigerungen seien jedenfalls kaum noch durchzusetzen. Stimmungslage ist gut"Die Stimmungslage im Saar-Handwerk hat sich verschlechtert, ist aber noch nicht so schlecht wie in der restlichen Wirtschaft", sagte Brenner. 54 Prozent der Betriebe (vor einem Jahr: 41 Prozent) sprechen derzeit von einer verschlechterten Geschäftslage. Im Schnitt sind die Handwerksbetriebe nur noch zu zwei Dritteln ausgelastet und die Reichweite ihrer Aufträge ist auf nur noch gut fünfeinhalb Wochen abgesunken. Nur jeder neunte Betrieb verzeichnete seit Jahresanfang bessere Geschäfte. Regelrechte Umsatzeinbrüche gab es bei den Zulieferbetrieben der Autoindustrie sowie im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Dagegen profitierte das Kfz-Handwerk mit seinen Autowerkstätten von der Abwrackprämie, die sich absatzfördernd auf den Kfz-Handel ausgewirkt hat. Leichte Umsatzrückgänge gab es bei den konsumnahen Handwerken wie Bäcker, Konditor, Metzger und Friseur. "Die Erwartungen für die Zukunft sind von Unsicherheiten geprägt", betonte Brenner. Ein Viertel der Betriebe allerdings hofft noch in diesem Jahr auf wieder vollere Auftragsbücher. "Die meisten Handwerksbetriebe gehen davon aus, dass die beschlossenen Konjunkturpakete in der zweiten Jahreshälfte bei ihnen ankommen", sagte Brenner. Zusätzliche neue Konjunkturpakete hält er derzeit nicht für erforderlich. Stattdessen fordert der HWK-Hauptgeschäftsführer ebenso wie die Landesregierung einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Handwerkerleistungen, auch als Maßnahme im Dauer-Kampf gegen die Schwarzarbeit. ulo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort