Deutsche Bahn erhöht wieder die Fahrpreise

Berlin · Die Bahnkunden müssen ab Dezember mit höheren Preisen rechnen. Im Fernverkehr werden Tickets um bis zu vier Prozent teurer, auch der Nahverkehr ist betroffen. Reservierungen kosten dann 50 Cent mehr.

Kunden der Deutschen Bahn müssen ab 15. Dezember in vielen Fällen erneut tiefer in die Tasche greifen. Im Nahverkehr beträgt die Anhebung für Standardtickets und Zeitkarten 3,2 Prozent. Im Fernverkehr können die Preise je nach Strecke bis zu vier Prozent steigen, im Durchschnitt wird der Normalpreis um 2,5 Prozent erhöht, wie der Konzern gestern mitteilte. Die Preisrunde ist die 16. der Bahn seit ihrer Gründung als AG vor 19 Jahren. In den zehn Jahren seit 2003 wurden Fernstrecken um 36,4 Prozent teurer, Regionalstrecken um 39,3 Prozent. Bahnvorstand Ulrich Homburg begründete gestern die Preisrunde seines Unternehmens vor allem mit gestiegenen Personalkosten. Auch der höhere Strompreis habe eine Rolle gespielt. Dabei sei die Bahn an langfristige Stromlieferverträge gebunden. Der Fahrgastverband Pro Bahn bedauerte die Erhöhung.

Sparpreis-Tickets und Zeitkarten im Fernverkehr sollen diesmal allerdings nicht teurer werden. Auch hat die Bahn bestimmte Strecken im Fernverkehr von der Erhöhung ausgenommen - etwa die Verbindung von Berlin nach Köln und Düsseldorf, auf der seit Monaten Umleitungen in Folge von Hochwasser-Schäden für längere Fahrzeiten sorgen.

Das Schönes-Wochenende-Ticket kostet aber bald zwei Euro mehr. Beim Quer-durchs-Land-Ticket werden für jeden zusätzlichen Mitfahrer zwei Euro mehr fällig. Auch einige Ländertickets kosten künftig einen Euro mehr. Gleich bleiben sollen die Preise für Zeitkarten im Fernverkehr sowie für Sparpreis-Tickets. Teurer werden die Bahncard 25 (62 statt 61 Euro) und die Bahncard 50 (255 statt 249 Euro). Für die Sitzplatz-Reservierung sind 4,50 Euro statt 4 Euro zu zahlen.

Im Nahverkehr der Bahn sind täglich 5,3 Millionen Fahrgäste unterwegs. Für rund 80 Prozent von ihnen gelten die Preise von Verkehrsverbünden, sie sind von den Preiserhöhungen der Bahn nicht betroffen.

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