Ohne Pathos, mit Tempo

Saarbrücken. Lange, zyklische Musikwerke sind für den normalen Konzertgebrauch sinnvoll zu kürzen - auch Bachs Weihnachtsoratorium. In Saarbrückens Ludwigskirche hatte sich Dirigent Andreas Göpfert am Sonntag die Kantaten 1 und 4 bis 6 ausgesucht, die sich im Jubel über Christi Geburt hymnisch steigern. Ein Großteil des Gerüstes sicherte die Evangelische Chorgemeinschaft an der Saar

Saarbrücken. Lange, zyklische Musikwerke sind für den normalen Konzertgebrauch sinnvoll zu kürzen - auch Bachs Weihnachtsoratorium. In Saarbrückens Ludwigskirche hatte sich Dirigent Andreas Göpfert am Sonntag die Kantaten 1 und 4 bis 6 ausgesucht, die sich im Jubel über Christi Geburt hymnisch steigern. Ein Großteil des Gerüstes sicherte die Evangelische Chorgemeinschaft an der Saar. Standfest und stimmbeherrscht kontrollierten die Sänger(innen) Bachs gewaltige Ton-Architekturen. Zu loben ist die Expressivität, mit der Sinngehalt und Wohlklang auf einen Nenner kamen. Der Chor bewies, wie man Pathos vermeidet, aber doch den Kantaten Dynamik verleiht. Zugleich beeindruckte die Fähigkeit zur Zurücknahme.Vier Solisten stützten den Klangbau. Allen voran der sauber artikulierende Tenor Daniel Johannsen. Bachpreisträgerin Marie F. Schöder, eine sehr rein intonierende Sopranistin, bot schlank zugeschnittene Arien - mitunter im wohlabgerundeten Quartett mit Tenor, Alt (Franziska Gottwald) und Bass (Matthias Horn). Überhaupt war das Konzert auf Tempi angelegt. Göpfert vermied jedes statische Zögern. Garant für ordentliche Grundierung war das Metzer Ensemble Le Concert Lorrain, das stilsicher (Hörner, Trompeten) agierte. pes

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