Frische Tempi stellen das Fröhliche heraus

Saarbrücken. Voll besetzt war am vorigen Sonntag die Saarbrücker Ludwigskirche, als die Evangelische Chorgemeinschaft an der Saar zusammen mit der Saarland-Sinfonietta Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium interpretierte

Saarbrücken. Voll besetzt war am vorigen Sonntag die Saarbrücker Ludwigskirche, als die Evangelische Chorgemeinschaft an der Saar zusammen mit der Saarland-Sinfonietta Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium interpretierte. Unter der Gesamtleitung von Andreas Göpfert halfen vier Gesangssolisten, das Programm auf die Beine zu stellen: Sabine von Blohn (Sopran), Judith Braun (Alt), Albrecht Sack (Tenor) und Vinzenz Haab (Bass). Um die Konzertdauer nicht ins Endlose auszudehnen, beschränkte man sich auf die Wiedergabe der ersten drei Kantaten, der Hälfte des Gesamtwerks. Göpfert hatte sich für frische, straffe Tempi entschieden, um das Fröhliche und Jubelnde der christlichen Weihnachtsstimmung gebührend herauszustellen. Hauptstütze der munteren Gestaltung war der gemischte Konzertchor der Evangelischen Chorgemeinschaft, der sich stimmlich diszipliniert in das Göpfersche Konzept einfügte. Dieser Chor hat alles, was ein Gesangsensemble von Rang ausmacht: stimmliche Klasse, blendenden Tonansatz, klare Artikulation und situationsgerechte technische Gewandtheit. Kein Wunder also, dass das "Jauchzen" und "Frohlocken" sehr natürlich und ungezwungen und die Choräle in sinnvoll-organischer Phrasierung ungemein geschlossen wirkten. Den musikalisch positiven Gesamtcharakter verstärkten die Gesangssolisten, die insgesamt Glanzlichter entfachten. Eine so zügige, entschlackte Interpretationsauffassung tat insgesamt Bachs Werk gut und förderte Hörgenuss bei künstlerischem Wohlbehagen. pes

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