Das große Waldsterben: Die Oper „Das schlaue Füchslein“

Saarbrücken · Großartig, was die Hochschule für Musik Saar (HfM) in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater (SST) auf die Beine gestellt hat. Bei der Inszenierung von Leo{scaron} Janáceks Opernparabel "Das schlaue Füchslein" wurden keine Mühen gescheut, um dem provokativen Sujet gerecht zu werden.

Die aufwendigen Kostüme düster und todgezeichnet, das Bühnenbild verstörend eisenlastig.

Die Premiere am Donnerstagabend im großen Hochschulsaal, mit eigens für eine Opernaufführung umgebauter Bühne, riss mit, nicht zuletzt wegen der musikalischen und schauspielerischen Darbietungen des Sängerensembles. Johannes Kruse verkörperte die Hauptrolle des Försters mit fast grausamer Lüsternheit, dazu passte die forsche Direktheit in seiner Stimme. Elena Harsanyi als das schlaue Füchslein bot der herrschenden Gottlosigkeit, Gewalt und Selbstgefälligkeit mit Tugenden wie Unabhängigkeit, Frechheit und Selbstvertrauen die Stirn und sang dabei bezaubernd rein. Besonders ausdrucksstark war die Szene, in der sie den großspurigen Hahn genüsslich stranguliert und den Hennen somit ziemlich drastisch die schmerzlich vermisste Emanzipation vorlebt.

Stefan Neubert, der zweite Kapellmeister am SST, führte das Hochschulorchester sicher durch Janáceks teils spröde, teils verspielte, dann unverhofft aufblühende Musik, in der anspruchsvollen Bearbeitung für Kammerorchester. "Im Wald fängt das Leben immer neu an", trällert der Förster nach dem Tod des Füchsleins und ihrer menschlichen Parallelfigur, des Zigeunermädchens Terynka - eine makabere Scheinphilosophie.

Weitere Aufführungen: Samstag, Sonntag, Dienstag, jeweils um 19.30 in der HfM.

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