Auch Hessen und Baden-Württemberg wollen VW verklagen

Stuttgart/Wiesbaden · Zum ersten Jahrestag des Abgas-Skandals sieht sich Volkswagen mit neuen Klagen konfrontiert. Nach Bayern wollen nun auch Hessen und Baden-Württemberg juristisch gegen den Autobauer vorgehen. Das kündigten die Finanzministerien der beiden Länder an. Eine Klage Bayerns ist bereits beim Landgericht Braunschweig eingegangen, wie der Freistaat und das Gericht gestern mitteilten.

Volkswagen hatte vor einem Jahr zugegeben, mit einer Software Abgaswerte bei Millionen von Dieselfahrzeugen geschönt zu haben. Danach war die VW-Aktie auf Talfahrt gegangen. Wie andere klagende Anleger gehen auch die Bundesländer davon aus, dass der Autokonzern zu spät über die Risiken des Abgas-Betrugs informiert hat. Mit Klagen wollen sich Anleger Verluste bei Aktien und Anleihen vom Konzern erstatten lassen. Darunter sind inzwischen auch internationale Großinvestoren wie die Fondsgruppe Blackrock. Volkswagen hatte bislang alle Anlegerklagen als unbegründet zurückgewiesen und betont, man habe alle Mitteilungspflichten ordnungsgemäß erfüllt.

"Es spricht derzeit einiges dafür, dass VW Insiderinformationen zu manipulierten Abgaswerten nicht unverzüglich veröffentlich hat", teilte dagegen das Finanzministerium Baden-Württembergs mit. Einer ersten Berechnung nach könnte sich die Schadenshöhe auf etwa 400 000 Euro belaufen. Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU ) erklärte, sein Land habe durch den Wertverlust der VW-Aktie 3,9 Millionen Euro verloren.

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