Verbraucherschützer mahnen Verlust von Bankfilialen im Saarland befürchtet

Saarbrücken · Rund 90 Filialen haben Saar-Sparkassen und -Volksbanken seit 2014 geschlossen. Experten sehen einen Trend.

Das Filialnetz von Sparkassen und Volksbanken im Saarland wird dünner – und Experten befürchten, dass der Trend anhält. Die Verbraucherzentrale des Saarlandes rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren Geschäftsstellen dichtgemacht werden. Zugleich mahnte die Zentrale gegenüber der SZ, gerade bei Sparkassen und Volksbanken sollten oberstes Ziel nicht Effizienz und Gewinnmaximierung sein. Insbesondere ältere Menschen seien auf die Beratung vor Ort angewiesen.

Die Beratungs-Agentur „Investors Marketing“ rechnet bundesweit bis 2025 mit einem Rückgang der Bankfilialen um ein Drittel auf 20 000. Im Saarland teilte der Sparkassenverband mit, man könne nicht für jeden einzelnen Standort eine Garantie aussprechen. Allerdings verfüge das Saarland bundesweit noch immer über die höchste Dichte von Sparkassenfilialen.

In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Filialen von Sparkassen und Volksbanken im Saarland um mehr als 90 geschrumpft – das ist fast ein Viertel. 2014 gab es bei den Sparkassen noch 240 mit Mitarbeitern besetzte Geschäftsstellen. Im vorigen Jahr waren es nur noch 185. Bei den Volksbanken im Saarland gab es vor fünf Jahren rund 150 Filialen, heute sind es 113.

Diese Entwicklung folgt einem bundesweiten Trend im Kreditgewerbe: Nach Zahlen der Deutschen Bundesbank verringerte sich die Zahl der inländischen Zweigstellen von Banken allein im Jahr 2018 um 2239 auf 27 887. Das entspricht einem Rückgang um 7,4 Prozent. Die Bank 1 Saar verwies gegenüber der SZ darauf, dass sich der Umgang mit Bargeld immer stärker ändere, etwa durch die Auszahlung über Giro- oder Kreditkarten an Supermarktkassen. Diese Möglichkeiten würden von Kunden immer häufiger genutzt. Man prüfe ständig betriebswirtschaftlich sinnvolle Lösungen.

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