Kommentar Vielleicht lohnt sich eine Reform der Filialkultur

Sparkassen und Volksbanken stecken in einem Dilemma. Sie kommen einerseits kaum darum herum, ihr Filialnetz auszudünnen, andererseits haben die Sparkassen wie die Volksbanken ihre Stärke in der Nähe zu den Kunden.

 Volker Meyer zu Tittingdorf

Volker Meyer zu Tittingdorf

Foto: SZ/Lorenz, Robby

Den Geldhäusern bleibt zurzeit nichts anderes übrig als ein kunstvoller Eiertanz: die Kosten durch maßvolle Filialschließungen zu senken und zugleich in der Fläche präsent zu bleiben.

Der Kostendruck ist zweifellos enorm. Ursachen sind die Dauer-Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und der Konkurrenzkampf im Finanzgewerbe. Hinzu kommt der Trend zum Online-Banking, der Geschäftsstellen für viele Kunden weitgehend überflüssig macht. Trotzdem bleibt das Bedürfnis nach einer Bank um die Ecke. Nicht nur älteren Privatkunden ist das wichtig, sondern auch vielen Handwerkern und mittelständischen Unternehmern. Sparkassen und Volksbanken sollten ihre wortwörtlichen Standortvorteile nicht aufgeben. Damit Filialen eine Zukunft haben, müssen sie attraktiver werden. Öffnungszeiten, Standorte, Beratungsqualität – alles gehört auf den Prüfstand. Doch vielleicht lohnt sich eine Reform der Filialkultur.

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