Union und SPD proben Harmonie

Berlin/Saarbrücken · Union und SPD sind sich zu Beginn der Verhandlungen über eine große Koalition offenbar nähergekommen. Kanzlerin Merkel hofft auf eine Regierungsbildung bis Weihnachten. Sieben Saarländer verhandeln mit.

Union und SPD sind offenbar in guter Atmosphäre in Koalitions-Gespräche gestartet. Beide Seiten sprachen nach dem Auftakttreffen der 75-köpfigen Verhandlungsrunde in der Berliner CDU-Zentrale von einem hoffnungsvollen Start. "Wir haben uns als erstes alle mal umarmt, und es war sehr hilfreich", sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt.

Nach Angaben von Teilnehmern äußerte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Hoffnung, dass die neue Regierung bis Weihnachten steht. Gemeinsam mit SPD-Chef Sigmar Gabriel und CSU-Chef Horst Seehofer appellierte sie dem Vernehmen nach an die Unterhändler, gemeinsam rasch zu Ergebnissen zu kommen. Union und SPD liegen bei vielen Themen über Kreuz - so in der Steuerpolitik und bei Mindestlöhnen. Einigung soll nun in zwölf Arbeitsgruppen, vier Untergruppen, der 75er-Runde, einer 15-köpfigen kleinen Runde und notfalls unter den Parteichefs erzielt werden.

In der 75er-Runde sitzen aus dem Saarland für die SPD Elke Ferner, für die CDU Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier, der auch Verhandlungsführer der Union für Energie ist. Zudem verhandeln in Arbeitsgruppen aus dem Saarland für die SPD Heiko Maas (Energie) und Anke Rehlinger (Umwelt), für die CDU Andreas Storm (Familie), Doris Pack (Kultur) und Nadine Schön (Digitale Medien).

Kramp-Karrenbauer wies in der SZ auf die Bedeutung der Gespräche für das Saarland hin: "Fest steht: Es gibt Themen, die massiv die Interessen der Länder und Kommunen berühren, wie das Thema Energie, Eingliederungshilfen und natürlich die Altschulden." Sie gehe davon aus, "dass diese Fragen von den Ländervertretern, auch aus dem Saarland, in die Koalitionsberatungen eingebracht werden". Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter kritisierte, bei den Chef-Verhandlern für Energie seien mit Altmaier und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft "die Kohlefreunde praktisch unter sich". > , : Interview

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