Putin ordnet Abzug russischer Truppen aus Syrien an

Moskau/Genf · Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den Abzug des Großteils der russischen Truppen aus Syrien angeordnet. Die russische Armee habe ihre Aufgabe in dem Land weitgehend erfüllt, und daher ordne er an, mit dem Abzug des Großteils des Militärkontingents aus Syrien zu beginnen, sagte Putin gestern seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu laut einer Fernsehübertragung.

Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten von Syriens Präsident Baschar al-Assad . Nach Angaben des Kreml wurde der Abzug der russischen Luftwaffe im Vorfeld mit Assad abgestimmt. Putin und Assad hätten jedoch bei einem Telefongespräch vereinbart, dass Russland einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien behalten werde, um bei der Überwachung der gegenwärtigen Waffenruhe zu helfen. Die russische Luftwaffe hatte Ende September begonnen, Angriffe zur Unterstützung der syrischen Regierungstruppen zu fliegen, und unterhält in der Provinz Latakia einen eigenen Militärflughafen.

In Genf hat zwei Wochen nach Beginn der Waffenruhe in Syrien eine neue Runde indirekter Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien begonnen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura traf gestern den syrischen Chefunterhändler Baschar al-Dschaafari. Zentraler Streitpunkt bleibt das Schicksal des syrischen Staatschef Assad. De Mistura nannte die neue Verhandlungsrunde einen "Moment der Wahrheit". Das syrische Volk müsse über die Zukunft des Landes bestimmen. "Aber wir müssen ihnen helfen." Es gebe keinen Plan B. Die Alternative sei eine Rückkehr zum Krieg, "noch schlimmer als wir ihn bisher erlebt haben". Anschließend sagte de Mistura, das jüngste Treffen habe zur Klärung einiger Fragen beigetragen, vor allem Verfahrensfragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort