Kommentar zu Corona-Schnelltests Enorme Erleichterung

Corona-Schnelltests sollen künftig auch Privatpersonen abnehmen dürfen, nicht mehr nur Ärzte, Apotheker oder Labor-Mitarbeiter. Wer sich unmittelbar vor nicht abwendbaren Treffen mit anderen vergewissern will, ob er ansteckend ist, sollte das problemlos per Schnelltest tun können.

Spahns Freigabe bedeutet eine enorme Erleichterung etwa für Angehörige älterer Menschen oder Geschäftsleute.

Mit der Schnelltest-Freigabe kann der umtriebige Spahn aber kaum überdecken, dass bei der Impfstoffbereitstellung vieles im Argen liegt. Während die USA, Großbritannien und Israel ihre Bevölkerungen fleißig durchimpfen, steht das Impfen in Deutschland und Europa beinahe still. In den Hauptstädten wächst der Unmut über die Hersteller, die ihre Lieferpläne nicht einhalten können. Die EU-Kommission versucht, den Schwarzen Peter an die Hersteller weiter zu geben, indem sie nun den Druck auf die Firmen erhöht.

Gerade bei brandneuen Produkten ist es jedoch immer möglich, dass unvorhergesehene Ereignisse auftreten. Brüssel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Schwarze Peter bei der Kommission selbst liegt. Hätte Brüssel früher und deutlich mehr bei allen potenziellen Impfstoffproduzenten bestellt, würden Lieferengpässe bei dem einen oder anderen Hersteller die EU jetzt nicht in Verzweiflung stürzen. Der Bundesregierung und Spahn als verantwortlichem Minister kommen eine Mitschuld zu: Sie hätten der Kommission mehr auf die Finger schauen müssen.

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