Die Zeit der Romantik ist lange vorbei

Zum Artikel "Mit Hund und Büchs' durchs Unterholz" (20. Oktober)

Anstatt verklärte Berichte über Jagdromantik und "Umweltschutz" der Grünröcke zu bringen, sollte sich die SZ an den Fakten orientieren. Nach Umfragen stehen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung der Jagd kritisch gegenüber oder lehnen sie ganz ab. Aus guten Gründen: Über 5000 Tonnen Blei werden jährlich in Boden und Gewässer geballert. Durch die Abschaffung der Jagd gewann der Schweizer Kanton Genf 1974 internationale Bedeutung für den Artenschutz. Feldstudien von Ökologen haben ergeben, dass die Wildtiere über einen inneren Mechanismus zur Regulierung des Populationswachstums verfügen: Sie erfolgt nicht durch die Jagd, sondern durch eine Senkung der Geburtenrate in der Natur selbst.

Richard Schmitt, Lebach

Europa

Die Bürokratie sucht falsche Adressen aus

Zum Artikel "Brüssel will mehr Fahrtenschreiber" (25. Oktober)

Wieder eine EU-Richtlinie, die einen am Sachverstand zweifeln lässt. Was soll ein Fahrtenschreiber in einem Handwerker-Fahrzeug zur Kontrolle der Lenkzeiten oder Pausen? Ein Handwerker fährt 100 bis 150 Kilometer zum Kunden. Dafür braucht man höchstens zwei Stunden pro Fahrt. Höchstens Kleinunternehmen der Logistikbranche und Paketlieferanten könnten vielleicht durch Ausbeuterverträge gezwungen sein, übermüdet die Straßen zu nutzen. Da wäre die Kontrolle der Geschwindigkeit und Lenkzeiten angebracht. Das Handwerk ist die falsche Adresse, darf nicht Melkkuh sein. Nicht nur der bürokratische Aufwand wäre enorm, auch die Kosten für die Geräte belasten zu stark.

Stefan Linke, Saarbrücken