Glosse Die Masche mit dem Pulli

An Heiligabend überwog noch die Heuchelei, aber zwei Wochen später wird Klartext geredet: Manches Präsent war ein Flop. Besonders unbeliebt waren Kleidungsstücke, ergab jetzt eine Umfrage.

 (Symbolfoto).

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Der wahre hässliche Weihnachtspulli ist also nicht unbedingt der mit dem Elchmotiv, der zum Fest getragen wird. Sondern oft der, der unmotiviert unterm Baum liegt. Die Krux ist jedoch: Diese Kleidung muss getragen werden, zumindest gelegentlich in Anwesenheit des Schenkenden – während Bücher oder Saftpressen im Regal verschwinden können. Ganz schlecht also, wenn der Partner das Kleid oder Hemd auswählte, denn der läuft dem Beschenkten ja erschreckend häufig über den Weg. Mit viel Glück ist das ungeliebte Stück wenigstens zu klein oder zu groß, dann wird ein Umtausch akzeptiert. Was aber, wenn es einfach nur hässlich ist? Hier vermittelt ein Umtausch deutlich die Botschaft: „Du hast keinen Geschmack.“ Und das hält nicht jede Beziehung aus.

Weil auch das Weiterverschenken schnell auffällt, bleibt oft nur die Möglichkeit, die Klamotten „versehentlich“ mit den Altkleidern zu entsorgen. Aber erfahrene Pullover-Schenker sagen da vermutlich auch gleich: Die Masche kenn’ ich.

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