Magna macht bei Opel Druck - Konkurrenz aus China wird schärfer

Rüsselsheim. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hält den Einstieg von Magna beim angeschlagenen Autobauer Opel noch nicht für besiegelt. "Ich nehme das ehrgeizige Ziel von Magna zur Kenntnis, Mitte Juli einen Vertrag unterschreiben zu wollen. Allerdings scheinen hier noch einige Fragen offen zu sein", sagte der Minister der Essener WAZ-Gruppe

Rüsselsheim. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hält den Einstieg von Magna beim angeschlagenen Autobauer Opel noch nicht für besiegelt. "Ich nehme das ehrgeizige Ziel von Magna zur Kenntnis, Mitte Juli einen Vertrag unterschreiben zu wollen. Allerdings scheinen hier noch einige Fragen offen zu sein", sagte der Minister der Essener WAZ-Gruppe. Bislang gebe es nur "eine Absichtsbekundung" des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) und Magnas. Dagegen könnte nach Einschätzung von GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster (Foto: ddp) der Verkauf von Opel an den Autozulieferer Magna noch in diesem Monat über die Bühne gehen. "Es geht nur noch um Details", sagte Forster der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS)". "Nach dem Treffen der Spitzen von GM und Magna bin ich äußerst zuversichtlich, da wurde weitgehend Einverständnis erzielt." Einen Termin für eine Vertragsunterzeichnung nannte der GM-Manager zwar nicht. "Es wäre toll, wenn es bis Mitte Juli klappen würde", sagte er aber. Magna-Chef Siegfried Wolf mache jetzt Druck. "Und das ist gut so." Allerdings will der chinesische Autohersteller BAIC den Verkauf an Magna offenbar noch vereiteln. In Briefen an mehrere Regierungsmitglieder werben die Chinesen nach Informationen der "FAS" für ihre Offerte. Die Chinesen argumentieren demnach vor allem damit, dass ihr Konzept dem deutschen Steuerzahler deutlich günstiger komme. BAIC bringe 660 Millionen Euro Eigenkapital mit und beanspruche 2,64 Milliarden Euro Bürgschaft des deutschen Staates. Im Fall von Magna sei von 4,5 Milliarden Euro Staatsgarantien die Rede. Magna werde sein Zuliefergeschäft nach dem Einstieg bei Opel organisatorisch und personell von Opel trennen, berichtete das Magazin "Focus". Magna wolle damit Opel-Konkurrenten besänftigen, die von Magna Teile kaufen oder über Entwicklungsaufträge mit dem Konzern verbunden sind. "New Opel" solle später an die Börse gehen. dpa

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