Kuratorium stärkt Vorstand der RAG Stiftung den Rücken

Essen/Berlin. Das Kuratorium der RAG-Stiftung hat nach Vorwürfen im Zusammenhang mit den Verkauf eines Evonik-Anteils an den Investor CVC dem Stiftungsvorstand gestern den Rücken gestärkt. Am Wochenende waren erneut Vorwürfe laut geworden, dass die Mitglieder des Kuratoriums nicht in vollem Umfang über den Gesellschaftervertrag mit CVC unterrichtet gewesen seien

Essen/Berlin. Das Kuratorium der RAG-Stiftung hat nach Vorwürfen im Zusammenhang mit den Verkauf eines Evonik-Anteils an den Investor CVC dem Stiftungsvorstand gestern den Rücken gestärkt. Am Wochenende waren erneut Vorwürfe laut geworden, dass die Mitglieder des Kuratoriums nicht in vollem Umfang über den Gesellschaftervertrag mit CVC unterrichtet gewesen seien. Eine Zusammenfassung der Vereinbarungen mit CVC, die den Kuratoriums-Mitgliedern zugegangen sei, soll vom Inhalt des Gesellschafter-Vertrages abweichen. Außerdem hatte das "Handelsblatt" berichtet, die Rechnungshöfe von Bund, Nordrhein-Westfalen und Saarland hätten das Vorgehen der Stiftung bei dem Anteilsverkauf gerügt. Die Stiftung erklärte gestern, dass der Vorstand das Kuratorium zeitnah und richtig über das Vertragswerk mit CVC in Kenntnis gesetzt habe. Er habe auch begründet dargelegt, dass CVC als Minderheitsaktionär keine unüblichen oder übermäßigen Rechte zustehen. Die RAG-Stiftung hatte Mitte 2008 für 2,4 Milliarden Euro 25,01 Prozent des Essener Mischkonzerns Evonik an CVC verkauft. Die restlichen 74,99 Prozent hält die Stiftung weiterhin. Evonik ist in den Bereichen Chemie, Energie (Steag-Kraftwerke) und Immobilien tätig. Im Saarland betreibt Evonik die Firmen New Energies und Power Saar (Kraftwerke Fenne, Weiher, Bexbach). Stiftungschef Wilhelm Bonse-Geuking (Foto: SZ) hatte erklärt, dass 2,4 Milliarden für ein Viertel des Konzerns ein gutes Geschäft gewesen seien: Das Gesamtunternehmen sei damals mit knapp sechs Milliarden Euro bewertet worden. Die Stiftung hat das Ziel, ihr Vermögen zu mehren und ab 2019 die sogenannten Ewigkeitskosten nach dem Ende des deutschen Steinkohle-Bergbaus zu bezahlen. Die Stiftung ist auch Eigentümerin der RAG Deutsche Steinkohle. Das Kuratorium ist mit 13 Mitgliedern besetzt. Ihm gehört auch Saar-Ministerpäsident Peter Müller (CDU) an. dpa/low

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