Kolumne Kühle Rechner klar im Vorteil

Teil fünf der Homburger Gerichtstage: Diesmal mussten beide Angeklagten zeitgleich antreten, OB Rüdiger Schneidewind in Saal 1, sein Vorgänger Karlheinz Schöner in Saal 38 des Landgerichts. Im Untreue-Prozess gegen den amtierenden Verwaltungschef waren dabei gute Rechner klar im Vorteil.

Kolumne: Kühle Rechner   klar im Vorteil
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ein Sachverständiger sollte herausfinden, was denn die Observierung  bei anderen bundesdeutschen Detekteien gekostet hätte. Ein Frankfurter Wirtschaftsprüfer hatte die Zahlen von 37 Detekteien vorliegen, bei allen wurden die gleichen Arbeitsanforderungen abgefragt. Aus den kalkulierten Kostenvoranschlägen wurde dann ein Mittelwert errechnet. Das Ergebnis überraschte nach dem bisherigen Prozessverlauf so recht niemanden mehr: Die Düsseldorfer Detektei, die im Auftrag der Stadt Homburg ermittelte, war mit Abstand am teuersten. Der Stadt ist somit wahrscheinlich ein Schaden von 141 000 Euro entstanden. Am Mittwoch geht es im Schneidewind-Prozess mit der Beweisaufnahme weiter.

Am Rande wurde bekannt, dass inzwischen die Verfahren gegen vier Mitarbeiter des Baubetriebshofes allesamt eingestellt wurden. Für einen Anführer der damaligen Aquis-Truppe des Kreises, die für die Stadt gearbeitet hat, gab es einen Strafbefehl von 60 Tagessätzen à 20 Euro. Die Arbeiten sollen 2012 gelaufen sein – also drei Jahre vor dem Detektiveinsatz. Drei Mitarbeiter, die mit dem Truppführer auf Achse waren, müssen übrigens keine Strafe zahlen. Auch gegen einen Abteilungsleiter der Stadt wurde das Strafverfahren eingestellt. Er erhielt eine Auflage von 1500 Euro.

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