Kolumne Versetzung gefährdet

Wenn sich das Schuljahr früher dem Ende zuneigte und bereits das Halbjahreszeugnis der unbarmherzige Hinweis „Versetzung gefährdet“ zierte, hieß das für mich: Im Endspurt endlich Kette geben.

 Mirko Reuther

Mirko Reuther

Foto: SZ/Lorenz, Robby

So oder so ähnlich könnte es aktuell auch bei dem einen oder andere Sportverein in der Region aussehen.

Bei den Handballern der VTZ Saarpfalz zum Beispiel. Nicht weil sich die Mannschaft im Saisonverlauf nicht reingehauen hätte, sondern weil das Klassenziel Klassenerhalt in der wohl stärksten aller Dritten Handball-Ligen Deutschlands ein richtig dickes Brett für den Aufsteiger ist. Doch mit einem Heimsieg am Sonntag gegen Schlusslicht Baden-Baden winkt schon der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Für die VTZ ist das Klassenziel also allemal drin.

Ungleich schwerer wird es für die Oberliga-Handballer des TV Homburg. Bei fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bleibt nur die Hoffnung, dass die Schulleitung nochmal ein Auge zudrückt. Sprich: Dass sich die Spielklasse in der kommenden Saison so zusammensetzt, dass diesmal auch Rang 15 zum Ligaverbleib reicht.

Noch dramatischer ist die Lage beim Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Selbst wenn der FCK alle verbleibenden Spiele gewinnt, hätte die finale Punktausbeute in der letzten Saison nicht für einen Aufstiegsplatz gereicht. Die Versetzung in Liga zwei ist nicht unwahrscheinlich – sie ist utopisch. Ob der finanziell angeschlagene Klub das ohne Investor überlebt? Das steht auf ähnlich tönernen Füßen wie meine damalige Versetzung in die zehnte Klasse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort