Hängepartie bei Saar-LB-Führung

Saarbrücken · Bei der Saar-LB steht ein Führungswechsel an. Zwei der drei Vorstände verlassen 2014 die Bank. Wer auf die Positionen nachfolgt, ist aber nach wie vor nicht geklärt.

Die Suche nach zwei neuen Vorständen für die Landesbank Saar (Saar-LB) gerät zunehmend zur Hängepartie. "Wir sind mehr als unzufrieden mit der aktuellen Situation", ist aus Kreisen der Sparkassen zu hören. Und auch aus der Landesregierung heißt es, man habe dem Sparkassenverband deutlich signalisiert, dass in dieser Frage Handlungsbedarf besteht.

Seit zwei Jahren ist klar, dass 2014 ein Wechsel in der Chefetage der Landesbank ansteht. Der Vertrag von Vorstandschef Thomas Christian Buchbinder läuft Ende 2014 aus, sein Vorstands-Vize Werner Severin hört bereits Mitte 2014 auf. Nur Vorstand Frank Eloy bleibt.

Wer in Zukunft die Saar-LB führen wird, ist bis dato nicht klar. Der Ball liegt jetzt erst einmal beim Sparkassenverband. Der hat sich - im Gegenzug für die Wandlung stiller Einlagen in Eigenkapital der Bank - das Vorschlagsrecht für den Vorstand gesichert. Und bereits Ende vergangenen Jahres hat der Präsident des Sparkassen-Verbandes, Franz Josef Schumann, zwei Namen ins Spiel gebracht: Demnach gelten Horst Herrmann, Vorstandschef der Kreissparkasse in Saarlouis, und Gunar Feth, in gleicher Position bei der Kreissparkasse Saarpfalz tätig, als aussichtsreiche Kandidaten. Nachdem Feth Anfang des Jahres entsprechende Ambitionen klar dementiert hat, galt Herrmann lange als gesetzter Kandidat der Sparkassen. Doch seit wenigen Wochen ist auch Feth wieder im Gespräch, nachdem Herrmann Sparkassen-Kreisen zufolge seinen Hut wieder aus dem Ring genommen hat. Kommentieren wollen beide die Vorgänge nicht. "Das ist Sache des Sparkassenverbandes", sagt Feth. Herrmann äußert sich gar nicht.

Bei der Entscheidung herrscht ein gewisser Zeitdruck. Denn die Bankenaufsicht Bafin verlangt von dem Vorstandsvorsitzenden einer Landesbank, dass dieser "bereits ein Institut vergleichbarer Größe geführt hat", wie es Bafin-Sprecher Ben Fischer erläutert. Ansonsten ist eine sogenannte einjährige Ehrenrunde als normaler Vorstand in der Saar-LB nötig. Während die Kreissparkasse Saarlouis wahrscheinlich die nötige Größe hätte, müsste Feth wohl schon zum Jahresende antreten.

Aus Kreisen der Landesregierung, nach der Bayern-LB zweitgrößter Anteilseigner der Landesbank, heißt es, man sei nicht zwingend auf einen Sparkassen-Vorstand als neuen Vorstandsvorsitzenden festgelegt. Auch eine externe Lösung sei denkbar.

Möglicherweise wird aber doch noch in diesem Monat eine Entscheidung fallen. Am 28. November soll auf dem Gremientag der Saar-LB nach SZ-Informationen auch die Frage der neuen Führung diskutiert werden.

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