Grenzen ausgelotet

Mettlach. Ein rundum erfreuliches Wiederhören mit dem Quintette Aquilon gab es gestern bei den Kammermusiktagen Mettlach: Sabine Raynaud mit klar perlender Flöte, die musikantisch singende Oboe von Claire Sirjacobs, quirlig die Klarinette von Stéphane Corre und Gaëlle Habert mit satt grundierendem, aber auch melodiösem Fagott

Mettlach. Ein rundum erfreuliches Wiederhören mit dem Quintette Aquilon gab es gestern bei den Kammermusiktagen Mettlach: Sabine Raynaud mit klar perlender Flöte, die musikantisch singende Oboe von Claire Sirjacobs, quirlig die Klarinette von Stéphane Corre und Gaëlle Habert mit satt grundierendem, aber auch melodiösem Fagott. Neu im Ensemble war Hornist Jocelyn Willem, der sich mit sanfter Wendigkeit perfekt in das Damenensemble fügte. Gemeinsam wurde intensiv musiziert, auch wenn im Refektorium der Alten Abtei ein mehr an Piano nicht verloren gegangen wäre.Heiterer Auftakt war ein Quintett F-Dur von Giuseppe Maria Cambini, während Samuel Barbers "Summer Music" ein wenig tiefer schürfte. Die Trauer-"Musik für einen verstorbenen Freund" von Peteris Vasks versenkte sich mit milder Neutönigkeit und von den Musikern gesungenen Passagen ins Meditative. Schmerzliche Aufschreie loteten spieltechnische und dynamische Grenzen aus. Eine seltene Begegnung gab es mit einem kurzweiligen und gefälligen Quintett von Gustav Holst, ganz aus spätromantischer Tradition geschrieben. Elegant und flexibel zeigte sich das Ensemble in Astor Piazzollas "Histoire du tango". Die Bearbeitungen von "Café" und "Bordel" ließen zwar das für den argentinischen Tango unverzichtbare Bandoneon vermissen, doch war die Bläsergestalt ansprechend und originell. Ein flotter ungarischer Tanz als Zugabe entließ die begeisterten Zuhörer dieser heiteren Matinée. fa

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