DRP-Soirée mit spätromantischer Süffigkeit

Saarbrücken. Dass der polnische Komponist Witold Lutoslawski (1913-1994) Konzertpianist war, merkte man seinem Klavierkonzert (1988) an. Freies Feld für einen Virtuosen wie Lars Vogt, der sein Spiel mit chopinhaftem Arabeskenreichtum beflügelte.In der 2. Soirée am Freitag in der Congresshalle leitete der australische Gastdirigent Nicholas Milton die Deutsche Radiophilharmonie (DRP)

Saarbrücken. Dass der polnische Komponist Witold Lutoslawski (1913-1994) Konzertpianist war, merkte man seinem Klavierkonzert (1988) an. Freies Feld für einen Virtuosen wie Lars Vogt, der sein Spiel mit chopinhaftem Arabeskenreichtum beflügelte.In der 2. Soirée am Freitag in der Congresshalle leitete der australische Gastdirigent Nicholas Milton die Deutsche Radiophilharmonie (DRP). Sein Fingerspitzengefühl elektrisierte die Musiker. Milton hielt zudem den durchsichtigen Orchesterklang so in Schach, dass das Klavier stets deutlich zu hören war.

Zum Erlebnis wurde die lyrische Farbenpalette im 1. und 3. Satz. Improvisatorisch beschleunigende Pseudo-Klavierkadenzen mündeten in ein mitreißendes Finale. Unter Milton wurde die DRP an diesem Abend zu einem brodelnden Geysir spätromantischer Süffigkeit: Milton feuerte die DRP-Mannen zu letztem Einsatz an. Szymanowskis protzige Konzertouvertüre konnte mit ihrem nervenden Beckengetöse aber nicht überzeugen. Da war Richard Strauß mit seiner opulenten Tondichtung "Also sprach Zarathustra" eher am Zuge. Ätherisch singende Streicher, angeregt plapperndes Holz und klangsicheres Blech (Trompeten) garantierten eine gänsehautfördernde Klangpracht. pes

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