Der Weltraum in der Brühlstraße

Frühling 1978, St. Wendel, fast zwölf bin ich. Also im besten Alter für "Krieg der Sterne", wie man damals sagte, und nicht "Star Wars". Im Central-Theater in der Brühlstraße donnert Darth Vaders Sternenzerstörer leinwandfüllend durchs All, und es gibt nichts Besseres als diese Zukunftswelt, die mit ungeahnter Bildwucht über einen kommt.

Darth Vader ist zum Fürchten, Prinzessin Leia zum Verlieben (ihrem unseligen Dutt zum Trotze) und Han Solo ein Vorbild an maskuliner Lässigkeit.

Fast genauso gut sind die Spielfiguren, die es für 2 Mark 95 im Globus gibt, auch wenn die kleinen Strahlenpistolen schnell verschludert sind und Obi Wan Kenobis Lichtschwert abknickt. Zwei Jahre später startet "Das Imperium schlägt zurück" und liegt als Super-8-Film (Video und DVD gab es noch nicht) unterm Weihnachtsbaum: Kinoglück, dass man mit ratterndem Projektor an die Zimmerwand projizieren kann. Teil drei entfacht dann nicht mehr die große Begeisterung, andere Filme werden wichtiger. "Star Wars" bleibt dennoch eine Art Lebensbegleiter: Den ersten Teil der neuen Trilogie sehe ich 1999 mit meiner schwangeren Frau; wir langweilen uns beide und legen unsere Jacken schützend auf ihren Bauch, weil die Explosionen so krachend laut sind. Den neuen Film schaue ich mir nun mit meinem Sohn an, der schon älter ist als ich damals beim ersten Film. Wie die Zeit vergeht.

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