Als Absolventin der Grundlehre bei Oskar Holweck und bei Robert Sessler ausgebildete Grafikdesignerin bleibt die Beschäftigung mit der Wahrnehmung für sie unvermindert aktuell. Unter dem spröden Titel "Optische Wechselwirkungen und Farbrelativität" treibt sie als Künstlerin ihr Spiel mit der Sinnestäuschung, das sie als Autorin des vielfach übersetzten Fachbuchs über Farbkontraste theoretisch aufgearbeitet hat.

Mit Verblüffung muss der Betrachter reagieren, dessen Augen sich perfekt vom Farbumfeld täuschen lässt. Dasselbe Grau, dasselbe Rot leuchtet jeweils in zwei Farbflächen, durch das farbliche Umfeld relativiert es sich, wird dunkler und heller - oder die zwei feinen Linienpaare in Gelb und Blau scheinen aus der Entfernung als Schwarz und Weiß. Das ist und bleibt ein altes Stück, ein Evergreen der Op-Art, der seine Wirkung auch in der Ausstellung dieser Galerie noch nicht verloren hat und damit deren Anspruch als Ort für Konkrete Kunst unterstreicht: die Wahrnehmung immer wieder aufs Neue herauszufordern und den Blick für Qualität zu schärfen.

Bis 15. Juni. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr. Samstag von 10 bis 14 Uhr.