BMW setzt große Hoffnung auf Elektromobilität

München · BMW-Chef Reithofer ist vom Erfolg des ersten Elektroautos i3 überzeugt. Bei der Hauptversammlung übte er scharfe Kritik an Bedenkenträgern in Deutschland und versprach: BMW wird mit Elektroautos Geld verdienen.

 BMW-Chef Reithofer erwartet ein gutes Geschäft mit dem Elektroauto i3, das hier als Studie gezeigt wird. Foto: Steffen Jahn/BMW

BMW-Chef Reithofer erwartet ein gutes Geschäft mit dem Elektroauto i3, das hier als Studie gezeigt wird. Foto: Steffen Jahn/BMW

Foto: Steffen Jahn/BMW

Norbert Reithofer glaubt an das Elektroauto. Wenige Wochen vor dem Start des ersten Elektro-BMW i3 hat der BMW-Chef bei der Hauptversammlung Skeptikern die Stirn geboten. "Wenn es darum geht, grundlegende Veränderungen einzuleiten, wird hierzulande erst einmal lang und ängstlich diskutiert." Diese "German Angst" sei auch im Ausland bekannt. "Dann sehen wir Deutsche mehr Probleme als Chancen. Bei der Elektromobilität ist das nicht anders."

Während viele Experten zweifeln, dass sich die Elektromobilität auf Deutschlands Straßen durchsetzen wird, setzt BMW große Hoffnungen in die Entwicklung alternativer Antriebskonzepte. Auch wenn die Autos bisher noch sehr teuer sind und eine geringe Reichweite haben.

"Jede Branche braucht einen, der voran geht", sagte Reithofer auf der Hauptversammlung und sah sich von Aktionärsschützer Klaus Schneider gestärkt: "Respekt vor Ihrer mutigen Entscheidung", sagte der Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger.

Anders als bei anderen Autoherstellern, bei denen bestehende Modelle zum Elektro-Auto umgerüstet werden, ist der i3 eine komplette Neuentwicklung. Die Karosserie besteht vornehmlich aus Karbonfasern, die bei hoher Festigkeit das Gewicht verringern. In Leipzig laufen laut Reithofer bereits erste Fahrzeuge vom Band, die Serienproduktion soll im Herbst starten. "Der i3 kommt definitiv auf den Markt. Und wir werden damit Geld verdienen", gibt sich der BMW-Chef überzeugt. Schätzungen zufolge müssen sich die Kunden auf Preise von 40 000 Euro einstellen.

Neben der Elektromobilität setzt BMW zunehmend auch auf das Car-Sharing. Mehr als 100 000 Mitglieder seien schon bei "Drive Now" Mitglied. Sorgen der Aktionärssprecherin Daniela Bergdolt, BMW verzichte dadurch auf Käufer für die Wagen, teilt Reithofer nicht. "Parkplatznot, Staus und hohe Kosten in den urbanen Ballungszentren sorgen dafür, dass viele Menschen kein Auto mehr besitzen." Diese erreiche BMW mit dem Car-Sharing.

2012 lieferte BMW weltweit 1,85 Millionen Fahrzeuge aus und damit fast elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich verdiente der Konzern 5,1 Milliarden Euro, ein Plus von vier Prozent. Der Umsatz kletterte um 11,7 Prozent auf knapp 77 Milliarden Euro.

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