Von erfolgreichen Sportlern und Traditionen
Unser Ort hat viele Gesichter - heute Eiweiler · Die Saarbrücker Zeitung zeigt, wie viele Gesichter die Orts- und Stadtteile im St. Wendeler Land haben.
Von der Gemeinde Nohfelden stellen wir heute den Ortsteil Eiweiler vor.Mehr als sechs Jahrhunderte vergingen von der ersten urkundlichen Erwähnung 1218, bis 1886 ein Weg über die Wasserscheide zwischen Nahe und Prims angelegt wurde und somit der abgeschiedene Ort Eiweiler leichter zu erreichen war. Knapp weitere hundert Jahre später erhielt der Ort, der heute zur Gemeinde Nohfelden gehört, auch eine Fahrstraße. Vorher erreichte man Eiweiler lediglich über Primstal. Vielleicht sind die früher so schwer zu erreichbaren Eiweiler heute so ein geselliges und aufgeschlossenes Völkchen. "Ich als Zugezogener fühle mich hier sehr wohl", sagt Michael Orth. Der 67-Jährige ist seit dem verfrühten Tod von Hans-Peter Haupenthal vor etwa zwei Jahren der Ortsvorsteher.
Für Touristen hat Eiweiler einiges zu bieten. So ist der Bostalsee lediglich 3,5 Kilometer entfernt. Eiweiler ist von Wald umgeben, was unter anderem schöne Wanderungen ermöglicht. Hier bietet sich laut Orth der Peterberg mit seiner prächtigen Alm an. Rad- und Wanderwege seien gut ausgeschildert. Dem Freizeitpark Center-Parcs sieht er positiv entgegen: "Dieser wird die Wirtschaft ankurbeln." Im Gasthaus Lindenhof können Besucher private Feiern buchen, kegeln oder auch übernachten. "Die Sternwarte Peterberg liegt auf Eiweiler Bann", klärt Orth auf und verweist auf die vielen Infoveranstaltungen, die dort angeboten werden.
In Kürze sollen vier neue Bauplätze geschaffen werden, an drei Neubauten wird gerade gearbeitet. Leerstände seien zurzeit noch kein Problem, so Orth. "Eiweiler war das zweite Dorf im Saarland mit schnellem VDSL", erläutert der Ortsvorsteher. Flächendeckendes Internet-Fernsehen sei möglich.
Die Eiweiler Bürger haben sich in etwa 20 Vereinen und Verbänden organisiert. Stellvertretend für das rege Vereinsleben nennt Orth den Karnevalverein und den Kapellenverein. Letzterer organisiert das Kapellenfest am 30. Juni. Eiweiler hat sogar zwei Meister ihres Fachs hervorgebracht: Tanja Backes vom Taiyo-Club und Kevin Krammes. Motorsportler Krammes war bereits mehrfach Saarlandmeister, und im vergangenen Jahr setzte er sich Europas Krone auf. Eine besondere Feier für die Bürger sind die sechsten Lohheckentage. Diese finden von Samstag bis Montag, 25. bis 27. Mai, statt. Unter der Schirmherrschaft von Umweltministerin Anke Rehlinger wird dabei an das Gewinnen der Lohe, geschälte Baumrinde für Gerbereien, gedacht. Für die Jüngsten wird in den Herbstferien wieder der Bosiland-Tag veranstaltet. Dort stehen Spielgeräte und Fußballplätze bereit.
"Der Dorfplatz wurde vor Kurzem neu gestaltet und hat nun ein Bushäuschen und eine Sitzgruppe", erzählt Michael Orth. Weiter erwähnt er auch den Brunnen Grindborn, dem man bei bestimmten Hautkrankheiten heilende Kräfte nachsagt. Auch Eiweiler besitzt eine Mariengrotte, die von den katholischen Frauen "gehegt und gepflegt wird". Als größten Nachteil an Eiweiler sieht Orth, dass Busanbindungen Mangelware seien. Für seine weitere Amtszeit setzt er sich dafür ein, dass das Vereinsleben erhalten bleibt und weiter alle zum Wohle des Ortes handeln. "Der Ortsrat sorgt da schon sehr oft für schnelle und unkomplizierte Hilfe", so der Ortsvorsteher.
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Evelyn Schneider
Matthias Zimmermann
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Zur PersonMichael Orth, 67 Jahre, geboren in Torgau/Sachsen an der Elbe. CDU-Mitglied, Pensionär, Immobilienmakler. Im Ortsrat seit etwa sieben Jahren, im Gemeinderat seit etwa fünf Jahren, Ortsvorsteher seit April 2011, Schöffe am Landgericht, noch Schiedsmann. bo
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Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent.Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red