Saar-Bausparkasse LBS behauptet sich auf hohem Niveau
Saarbrücken · Bei der LBS Saar gehen die Bausparsummen wieder leicht zurück. Den Marktanteil konnte sie weitgehend halten.
Die Zeit der großen Renovierungen im Saarland ist vorbei, sagt LBS-Chef Dirk Hoffmann. Angesichts des jahrelangen Niedrigzinses seien viele Bauprojekte der Haus-Besitzer im Land abgearbeitet. So jedenfalls ließe sich erklären, dass das Bauspargeschäft insgesamt rückläufig ist. Auch bei der LBS, der Bausparkasse der Sparkassengruppe im Land. Die bilanziert für 2017 noch eine Brutto-Neugeschäftssumme von 658 Millionen Euro, nach 681 Millionen Euro im Vorjahr.
Internes Ziel leicht verfehlt
„Damit haben wir unser internes Ziel von 675 Millionen Euro zwar leicht verfehlt, aber Grund zur Unzufriedenheit gibt es trotzdem nicht“, sagt Hoffmann. Über viele Jahre hat sich die LBS von einem Rekordzuwachs zu nächsten entwickelt. Fünf Jahre zuvor lag das Brutto-Neugeschäft noch knapp über 500 Millionen Euro. „Ob es nun 650 Millionen oder 700 Millionen Neugeschäft sind, wir bewegen uns auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Hoffmann. Als Beleg für die gute Situation nennt Hoffmann den Marktanteil, den die Bausparkasse mit 43,5 Prozent bei der Bausparsumme weitgehend halten konnte. Im Vorjahr waren es 43,8 Prozent.
Bausparsumme insgesamt gestiegen
Insgesamt hat die LBS-Saar 10 143 neue Verträge abgeschlossen, 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Angesichts einer insgesamt höheren durchschnittlichen Bausparsumme, sie stieg von 60 118 auf 64 840 Euro, ist das Bruttoneugeschäft weniger stark zurückgegangen. Insgesamt verwaltet die Saar-LBS einen Bestand von 102 692 Verträgen, ein Rückgang von 3,8 Prozent. Gleichzeitig ist die verwaltete Bausparsumme mit 4,04 Milliarden Euro um 3,7 Prozent leicht gestiegen.
Erfolg durch Diversifizieren
Für die insgesamt gute Lage der LBS Saar macht Hoffmann weiterhin die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten mitverantwortlich. Dadurch, dass die LBS im Saarland neben dem reinen Bauspargeschäft noch zahlreiche Service-Leistungen rund um das Bausparen anbietet, unter anderem gibt es eine Immobilien-Vermittlung, einen Gutachter-Service sowie eine Immobilien-Verwaltung. Diese seien weniger auf Gewinn als auf ein Komplett-Angebot ausgerichtet. „Wenn wir dort eine schwarze Null erreichen, ist das schon in Ordnung, weil sie das Bauspar-Geschäft stabilisieren.“
Wechsel nach St. Wendel
Ein wichtiger Faktor sei aber auch die verbesserte Kooperation mit den Sparkassen. Hier habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. Die Kooperation will Hoffmann ab Sommer von der anderen Seite her vertiefen: Er wechselt voraussichtlich ab Juli als Vorstandsvorsitzender zur Kreisparkasse St. Wendel.
Weiter solides Geschäft
Auch für die kommenden Jahre unter der Ägide seiner Nachfolger geht Hoffmann allerdings von einem soliden Bauspar-Geschäft aus. Grund dafür sei die Zinssituation. „Es ist davon auszugehen, dass es mittelfristig bei den Zinsen wieder nach oben geht“, sagt Hoffmann. Bausparen sei allerdings die beste Form der Zinssicherung. „Wir erwarten deshalb, dass jetzt viele, die künftig noch bauen oder kaufen wollen, die noch immer günstigen Zinsen ausnutzen und einen Teil ihrer Finanzierung jetzt schon sichern“, sagt Hoffmann.