Weniger Arbeitslose im Saarland

Nürnberg/Saarbrücken · Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich im September in Hochform. Die Zahl der Jobsucher sinkt im September auf den niedrigsten Stand seit 1991. Im Saarland geht sie im Vergleich zum Sommer auch zurück, liegt aber höher als vor einem Jahr.

Der Herbstaufschwung hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit fast 25 Jahren sinken lassen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im September bundesweit 2,708 Millionen Menschen ohne Job. Das waren 88 000 weniger als im August und 100 000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. Es war der niedrigste Stand seit Januar 1991.

Von solchen Rekordwerten ist der saarländische Arbeitsmarkt weit entfernt. Hierzulande macht sich aber wie bundesweit auch der Herbstaufschwung bemerkbar. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im September 36 700 Frauen und Männer im Saarland arbeitslos, rund 900 oder 2,3 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch um rund 300 oder 0,8 Prozent angestiegen. Die Arbeitslosenquote lag wie im September 2014 bei 7,1 Prozent. "Der saarländische Arbeitsmarkt zeigt sich bislang stabil", sagte Heidrun Schulz, Chefin der BA-Regionaldirektion. Für das kommende Jahr rechnet sie wegen des Zustroms von Flüchtlingen mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit . Das Ausmaß sei aber noch nicht einzuschätzen, sagte Schulz.

Auch für ganz Deutschland erwartet die Bundesagentur nächstes Jahr mehr Arbeitslose . Schon jetzt suchten Asylbewerber vermehrt in den Arbeitsagenturen und Jobcentern Rat und Hilfe, berichtete BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Für 2016 stellt sich die Bundesagentur im Jahresschnitt auf rund 130 000 zusätzliche arbeitslose Flüchtlinge ein. Bezogen auf alle Erwerbslosen werde die Arbeitslosigkeit damit im kommenden Jahr erstmals seit 2013 wieder steigen - nach Prognosen von Arbeitsmarktforschern um rund 70 000.

Wegen des anhaltenden Flüchtlingszustroms will die Bundesagentur das Personal von Arbeitsagenturen und Jobcentern massiv aufstocken. Allein die Jobcenter sollten rund 2000 zusätzliche Mitarbeiter erhalten, kündigte Becker an. Die Arbeitsagenturen sollen zusätzlich zu den bereits genehmigten 200 Jobvermittlern mit 700 weiteren Kräften verstärkt werden.

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