Corona-Krise Die Schattenseiten des digitalen Schulunterrichts

Nürnberg · (np) Das Internet wird in der Corona-Krise als Problemlöser für fast alle Fragen gepriesen. Insbesondere Schulen und Hochschulen setzen auf den Unterricht aus der Ferne.

Mit einem entsprechenden Netzzugang ist das in der Theorie auch eine gute Idee, doch die Praxis sieht anders aus, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit.

Obwohl sie von ihren Schulen ausreichend mit Lehrmaterialien versorgt würden, kümmerten sich viele Schüler der Sekundarstufe II (Oberstufe) nicht allzu intensiv um den digitalen Ersatzunterricht. Das führt bei ihnen offenbar zu einem schlechten Gewissen und Angst vor der Zukunft. Denn die Hälfte der Befragten mache sich Sorgen um ihre schulischen Leistungen, zeige eine Online-Umfrage mit rund 1000 Schülern aus gymnasialen Oberstufen mehrerer Bundesländer.

Der allergrößte Teil der befragten Jugendlichen habe laut der Umfrage, die vom 24. März bis 6. April lief, wöchentlich Lehrmaterialien erhalten, 47 Prozent sogar täglich. Ein gutes Viertel der Jugendlichen habe mindestens vier Stunden pro Tag mit Schulaufgaben oder digitalem Unterricht verbracht. Ein weiteres Drittel mindestens zwei Stunden täglich. Ein Drittel der befragten Schüler habe eingeräumt, weniger als zwei Stunden am Tag für die Schule zu arbeiten.

Dass das zu Problemen führen wird, ist vielen bewusst. 45 Prozent der Schüler machten sich große oder sehr große Sorgen, dass sich die Schulschließungen negativ auf ihre Leistungen auswirken werden, erklärt das IAB. Dabei seien die Ängste der Mädchen (51 Prozent) deutlich ausgeprägter als die ihrer Mitschüler (37 Prozent) gewesen.

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