Schnell noch vom Bett aus die Türen verriegeln

Bremen · Mercedes-Benz bezeichnet die Kombi-Version der C-Klasse als T-Modell. Die neue Generation kommt am 13. September in den Handel. Sie ist gewachsen, leichter und windschnittiger geworden und bietet viel Platz für Gepäck. Preise gibt es noch keine.

 Im Vergleich zum Vorgänger weist der neue Kombi der C-Klasse von Mercedes-Benz geradezu filigrane Linien auf. Fotos: Mercedes

Im Vergleich zum Vorgänger weist der neue Kombi der C-Klasse von Mercedes-Benz geradezu filigrane Linien auf. Fotos: Mercedes

 Das Dach senkt sich hinter den mittleren Säulen leicht ab.

Das Dach senkt sich hinter den mittleren Säulen leicht ab.

 Im Innenraum herrscht ein sehr angenehmes Raumgefühl.

Im Innenraum herrscht ein sehr angenehmes Raumgefühl.

Mercedes-Benz hat die neue Kombi-Version der jüngst erneuerten C-Klasse am Produktionsort in Bremen vorgestellt. Anfang Juni startet die Fertigung im modernsten und zweitgrößten Werk der Marke, im September kommen die ersten der T-Modell genannten Kombis in Kundenhand. Die Preisliste wird erst am 30. Juni veröffentlicht. Gordon Wagener, Designchef bei Mercedes-Benz, hat der Opulenz abgeschworen. Die Linien sind fast filigran geraten. Das Dach senkt sich hinter den mittleren Säulen, von wo ab der Kombi sich formal von der Limousine unterscheidet, in verhaltener Dynamik nach unten.

Vier Benziner und fünf Diesel bilden ebenso wie bei der Limousine die Motorenpalette. Bis zu 20 Prozent weniger Verbrauch wurden erreicht. Das Leistungsangebot bewegt sich zwischen 115 PS/85 kW und 333 PS/245 kW. Das ausgerechnet der stärkste Diesel mit Unterstützung eines 27 PS starken Elektromotors zum Hungerkünstler wird, ist den Wünschen der Marktstrategen und den Angeboten der Konkurrenz geschuldet. 3,8 Liter Diesel sollen dem C 300 T-Modell Bluetec Hybrid für 100 Kilometer Fahrtstrecke genügen.

In Jahresfrist soll ein Plug-in-Hybrid-Benziner folgen, der einen 210-PS-Benziner mit einem gut 70 PS starken Elektromotor kombiniert. Der soll mit Hilfe des Navigationssystems und topografischer Daten sparen. Bergab wird Roll- und Bremsenergie zum Laden der Batterie genutzt, geht es bergauf, senkt der Einsatz der Elektro-Maschine den Konsum des Verbrennungsmotors.

Geringeres Gewicht und ein niedriger Luftwiderstandsbeiwert von 0,27 cW drücken den Treibstoffverbrauch aller T-Modelle. Der umfangreichere Einsatz von Aluminium macht den C-Klasse-Kombi um 65 Kilogramm leichter als den Vorgänger. 49 Prozent der Karosserieteile werden nun aus Leichtmetall gefertigt, miteinander verklebt, gedübelt und vernietet. Ein Start-Stopp-System gibt es für alle Motoren.

Ein Kombi wird durch sein Ladevolumen attraktiv. 490 bis 1510 Liter passen in den Kofferraum des schlanken Spediteurs, der wie die Limousine auch mit der Luftfederung Airmatic bestellt werden kann. Die im Verhältnis 40:20:40 geteilten Rückbanklehnen lassen sich per Knopfdruck elektromechanisch umklappen. Die Länge ist um zehn Zentimeter auf 4,70 Meter gewachsen, der Radstand hat um acht Zentimeter zugelegt, was vor allem den Passagieren im Fond zugute kommt. Außerdem könnte der C-Klasse-Kombi als Wellnessfrachter Geschichte schreiben. Die sorgsame Vermeidung von allergieauslösenden Materialien und der Einsatz einer aufwendigen Luftreinigung für den Innenraum haben erstaunliche Ergebnisse beschert. Vier von zehn Asthmatikern gaben nach einer Fahrt bei hoher Luftverschmutzung durch Berlin an, sie fühlten sich wie vor Fahrtantritt, sechs waren sogar der Meinung, es ginge ihnen danach besser.

Premiere feiert im T-Modell der C-Klasse die Connect-me-App, die eine Überwachung des abgestellten Fahrzeugs erlaubt. Hat man vergessen, den Wagen zu verriegeln, lässt sich das ebenso aus der Ferne mit dem Smartphone nachholen wie das Schließen der Scheiben oder das Einschalten der Standheizung. Außerdem bietet Connect-me eine Findefunktion. Wer im Mega-Parkhaus den Standort seines Wagens vergessen hat, kann sich zu ihm hinleiten lassen.

Neben den aus der Limousine bekannten Assistenzsystemen bietet das C-Klasse T-Modell vom Ende des Jahres an eine neue telematische Funktion. Ebenfalls per App werden der Verschleiß wichtiger Bauteile wie etwa der Bremsen und eine dringend erforderliche Fahrt in die Werkstatt gemeldet oder angemahnt. Das Auto wird immer mehr zum Lebens- und Kommunikationspartner. Für etwaige Scheidungen ist dann der Tüv zuständig.

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