Kommentar zu "Impfschwänzern" Bei Impfungen gibt es nur ja oder nein!

Meinung · Im Moment wird stark diskutiert, ob Impfschwänzer Strafen zahlen sollten; unser Autor Peter Bylda hat eine ganz eindeutige Meinung.

Kommentar zu "Impfschwänzern": Impfung ja oder nein
Foto: dpa/Christopher Neundorf

Warum gehe ich zu einer Impfung? Die Antwort liegt auf der Hand: Um mich vor einem Krankheitserreger zu schützen. Wer ein wenig länger über das Thema nachdenkt, wird allerdings feststellen, dass dieser Schutz nicht nur die eigene Person betrifft. Kann mir ein Krankheitserreger nichts mehr anhaben, verhindere ich mit einer Impfung auch, dass andere Menschen durch mich infiziert werden können. Die Bedeutung einer Impfung reicht also über die eigene Person hinaus. Die Impfung unterbricht im Fall der Fälle das, was Mediziner eine Infektionskette nennen. Und damit nicht genug. Bei einem sich millionenfach verbreitenden, wandelungsfähigen Erreger wie dem Corona-Virus, das bei jeder neuen Infektion zusätzliche Möglichkeiten erhält, neue Varianten hervorzubringen, bremst sie auch das Tempo der Mutationen.

Eine Impfung ist damit gelebte Solidarität. Und deshalb ist die Entscheidung dafür oder dagegen mehr als nur ein individueller Akt – darüber sollten übrigens auch all jene einmal nachdenken, die Impfungen grundsätzlich ablehnen. Indem ich mich schütze, schütze ich andere. Meine Familie, meine Nachbarn, meine Arbeitskollegen. Die Entscheidung will wohlüberlegt sein – und da gibt es nur ein Ja oder Nein. Ein bisschen Impfung geht nicht. Wer Impftermine wie Freibier betrachtet und gegebenenfalls kommentarlos verfallen lässt, nimmt damit anderen Menschen die Chance, zu diesem Schutz beizutragen. Kosten verursacht dieses Verhalten natürlich auch. Die „Impfschwänzer“ sollten für diesen Aufwand zur Kasse gebeten werden.

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