Studie prognostiziert Theater- und Museensterben

Düsseldorf. In Deutschland droht einer Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren ein Museen- und Theatersterben. Etwa jede zehnte Kultureinrichtung sei bis 2020 von der Schließung bedroht, heißt es in der Studie der Beratungsfirma A.T. Kearney. Betroffen seien vor allem kleinere und von Gemeinden geförderte Einrichtungen

Düsseldorf. In Deutschland droht einer Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren ein Museen- und Theatersterben. Etwa jede zehnte Kultureinrichtung sei bis 2020 von der Schließung bedroht, heißt es in der Studie der Beratungsfirma A.T. Kearney. Betroffen seien vor allem kleinere und von Gemeinden geförderte Einrichtungen. Gründe seien der Rückgang der öffentlichen Zuschüsse um acht bis zehn Prozent bis 2020 sowie zugleich um ein Viertel steigende Kosten.Museen, Theater und andere Kultureinrichtungen müssten sich stärker betriebswirtschaftlich ausrichten. Sie sollten neue Einnahmequellen erschließen, empfehlen die Unternehmensberater. Durch Kooperationen etwa mit Einzelhändlern in Museumsshops oder Gastronomen sowie besondere Veranstaltungs-Angebote von Galas bis Kindermalen könnten die Budgets um bis zu 30 Prozent erhöht werden.Auch Internetshops könnten Geld in die Kassen spülen. So habe die Internet-Vermarktung von Museumsartikeln dem Metropolitan Museum of Art in New York und der Londoner Tate Modern Millionen eingebracht. Die Vernetzung von einzelnen Kulturinstitutionen könne die Finanzlage ebenfalls verbessern: Auf der Museumsinsel in Berlin seien zentrale Gastronomie- und Shop-Konzepte geplant. "Museen, Theater und Festspiele müssen sich ähnlich wie moderne Unternehmen aufstellen", sagte die Leiterin der Kulturstudie, Claudia Witzemann. So bewähre sich die Etablierung einer Doppelspitze, die inhaltliche und kaufmännische Kompetenzen vereine.Generell empfiehlt die Studie, dass sich die bedrohten Kultureinrichtungen finanziell auf drei Säulen stellen: 50 bis 60 Prozent des Etats solle der "Kulturkonsum" mit Eintrittsgeldern, Shop, Gastronomie und Veranstaltungen ausmachen, 20 bis 30 Prozent sollten aus dem Unternehmenssponsoring kommen und 10 bis 20 Prozent aus öffentlichen Mitteln. dpa

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